D
Drafi Deutscher - "Marmor, Stein und Eisen bricht"
Zurück zur Übersicht DAls im Jahr 1965 Silvester gefeiert wurde, da durfte der Hit, um denn es jetzt geht, nicht fehlen. Zumindest nicht auf den Partys der jungen Leute. Auch heute noch gehört "Marmor, Stein und Eisen bricht" von Drafi Deutscher zu jeder zünftigen Party dazu.
Die Geschichte zum Hit
Drafi Deutscher wollte Hochzeit feiern. Nicht seine eigene, sondern die des Gitarristen aus seiner Band The Magics. Drafi Deutscher erinnert sich viele Jahre später: "Ich war schon ein bisschen früher da, und da liefen noch die Vorbereitungen. Und da war ein Trubel, ein Tohuwabohu, das wurde mir zu viel. Da habe ich mich dann in einen Raum zurückgezogen und die Gitarre gegriffen. Und da war der Vers auch spontan da, dieses dang-dang-dang-dang...".
Drafi Deutscher, der damals immerhin schon ein paar Achtungs-Hits gelandet hatte, spielte die Melodie mit dem "Dam dam" dem Schlager-Komponisten Christian Bruhn vor: "Und da sagte der: 'Das ist gut, wie geht’s weiter?' Und da hab ich gesagt: 'Das machst Du!' Und er hatte auch gleich die Idee für den Refrain. Da hab ich ihn gefragt: 'Und was machen wir mit dem 'Dam dam'? Streicher, Bläser?' Und da hat er gesagt: 'Wieso? Lass es doch! 'Dam dam' ist doch gut!'" Christian Bruhn sollte Recht behalten. Das simple "Dam dam" wurde zum Markenzeichen des Liedes.
Haken? Die falsche Grammatik
Es gab da allerdings einen Haken, und zwar die Grammatik - was den Bayrischen Rundfunk veranlasste, das Lied zu boykottieren. "Der Bayerische Rundfunk hat gesagt, wir haben als öffentlich-rechtliche Anstalt eine Erziehungsverpflichtung. Wir müssen dafür sorgen, dass anständiges Deutsch gesprochen wird. Und es muss 'Marmor, Stein und Eisen brechen' heißen...", erzählte Drafi Deutscher. Aber dann hätte der schöne Reim nicht mehr gepasst. Und Christian Bruhn verwies auf einen kleinen Kunsttrick, den er mit einem Augenzwinkern "Singularis materialis" nannte. Der sei in der Poesie durchaus üblich. Man sage ja auch "Gleich und gleich gesellt sich gern", "Glück und Glas - wie leicht bricht das" oder "Da ist Hopfen und Malz verloren". Die Diskussion stand dem Erfolg des Liedes nicht im Wege. Ende 1965 landete "Marmor, Stein und Eisen bricht" auf Platz Eins der deutschen Hitparade und machte Drafi Deutscher zum Superstar.