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Beatles - "Yesterday"
Zurück zur Übersicht BKein anderer Popsong wurde häufiger nachgesungen als "Yesterday" von den Beatles. 1965 nehmen die vier Pilzköpfe diesen Meilenstein der Popmusikgeschichte in den Londoner Abbey Road Studios auf. Das heißt, damals ist nur Paul McCartney bei den Aufnahmen dabei, die anderen Beatles fehlen. "Es kann sein, dass ich aus dem Bett falle und eine Melodie im Kopf habe", erzählt Paul McCartney später. Und genauso ist es bei "Yesterday".
"Yesterday": Melodie geträumt
Der Musiker lebt damals noch in einer kleinen Dachgeschosswohnung. Eines Morgens wacht er auf, hat die Melodie im Ohr, schlurft zum Klavier und beginnt zu spielen. Doch Paul McCartney ist sich nicht sicher, ob er diese Melodie schon mal irgendwo gehört hat. Er erinnert sich später: "Ich ging damit bei all meinen Freunden hausieren, um sie zu fragen, ob sie wüssten, was das sei. 'Kennst Du das? Das ist eine gute kleine Melodie, aber ich kann sie doch nicht selbst geschrieben haben, weil ich sie geträumt habe!'" Niemand kennt die Melodie. Und alle finden sie schön. Also macht sich Paul McCartney ans Werk und dichtet einen Text dazu.
Erinnerung an eine ehemalige Liebe
Zunächst notiert er einfach ein paar Wörter, die auf die Melodie passen. Er kommt auf... "Scrambled eggs, oh my baby, how i love your legs, I believe in scrambled eggs." Zu deutsch: "Rühreier, oh mein Baby, wie liebe ich doch deine Beine, oh ich glaube an Rühreier." Erst einige Wochen später macht Paul McCartney "Yesterday" daraus - eine wehmütige Erinnerung an eine vergangene Liebe. Diese große Ballade bringt die anderen Beatles allerdings in Bedrängnis. John, George und Ringo haben keine Ahnung, was sie auf ihren Gitarren und dem Schlagzeug dazu spielen sollen. Der Plattenproduzent George Martin hat daraufhin die rettende Idee. Er engagiert ein klassisches Streichquartett, das den Gitarre spielenden und singenden Paul McCartney begleitet. Und so haben die anderen Beatles frei, als am 14. Juni 1965 "Yesterday" auf Band gebracht wird. Das Streichquartett - eine geradezu revolutionäre Idee, die "Yesterday" zu etwas ganz besonderem macht.
Paul McCartney: "Ich bin stolz auf den Song"
Und zum vielleicht größten Pophit des 20. Jahrhunderts, wie Paul McCartney heute sagt. Aber er erinnert sich auch: "Wir brachten 'Yesterday' in England nicht als Single raus, weil wir uns ein wenig schämten - schließlich waren wir eine Rock'n'Roll-Band. Aber ich bin stolz darauf. Manchmal werde ich deshalb auch ein wenig gehänselt. Ich erinnere mich, dass George Harrison mal gesagt hat: 'Verdammt, er redet dauernd über 'Yesterday', man könnte meinen, er wäre Beethoven oder so jemand.' Aber es ist meiner Ansicht nach das Vollkommenste, was ich je geschrieben habe."