Sendedatum: 02.11.2018 11:20 Uhr

Beatles - "Twist and Shout"

Paul McCartney, George Harrison, John Lennon und Ringo Starr mit den Orden "Member of the Order of the British Empire" (Aufnahme vom 26. Oktober 1965) © dpa
Die Pilzköpfe aus Liverpool hatten unzählige Hits. Einer davon heißt "Twist and Shout".

Dieser 11. Februar 1963 war ein harter Tag für die Beatles. Von mittags bis abends kurz vor elf waren sie im Tonstudio, und Gitarrist George Harrison erzählte später:

Die Aufnahmen zu unserer ersten LP waren eine Tortur. Ich hatte nachher blutige Fingerkuppen, habe mir aber nichts anmerken lassen, denn ich wollte nicht, dass wir die Aufnahmen abbrechen mussten. Es war doch so wichtig für uns.

Zehn Lieder an einem Tag

Vier Lieder, die auf das Album sollten, waren zuvor schon als Singles veröffentlicht worden, so auch der Titelsong "Please, please me". Zehn weitere wurden dann an diesem einen Tag in den Abbey Road Studios in London aufgenommen. Darunter zum Beispiel "I saw her standing there", "Do you want to know a secret" oder "There’s a place".

Alle waren erkältet

Das Album sollte perfekt klingen, und deshalb wurde jedes Lied mehrfach aufgenommen. Das dauerte, kostete Kraft und Nerven – hinzu kam, dass die Jungs sich erkältet hatten. Als letzten Titel hatte der Plattenproduzent George Martin "Twist and Shout" angesetzt – einen damals aktuellen, amerikanischen Pophit, den die Beatles in ihr Programm aufgenommen hatten und der beim Publikum immer besonders gut ankam. George Martin erinnerte sich:

Ich wusste, dass man sich mit „Twist and shout“ die Stimmbänder ruinieren konnte, deshalb sagte ich: „Das sparen wir uns für den Schluss auf, denn wenn wir das zu früh aufnehmen, habt ihr keine Stimme mehr für den Rest.“

Gurgeln mit Milch

John Lennon, der in diesem Song für den Hauptgesang zuständig war, lutschte ein paar Halstabletten und gurgelte mit Milch, um seine angeschlagene Stimme irgendwie auf Vordermann zu bringen. Den ersten Aufnahmeversuch hielt er noch durch, beim zweiten war Schluss. George Martin war dennoch zufrieden, er wollte genau diesen – wie er es nannte – sandpapiernen Sound. Rock’n Roll eben, der die Jugend faszinierte, die Eltern schockierte und einen NDR-Reporter dazu veranlasste, Paul McCartney zu fragen:

Reporter: Paul, kritische Menschen in Deutschland sagen, was sie machen sei keine Musik, das sei Lärm.
McCartney: Ist nich wahr. Ist Musik. Nicht so wie Beethoven, aber ist Musik!
Reporter: Glauben Sie, dass der Beatles-Boom noch eine Zeit anhält?
McCartney: Vielleicht, I don’t know.

Heute sind wir schlauer. Die Beatles haben Popmusikgeschichte geschrieben. Und "Twist and shout" wurde einer der bekanntesten Beatles-Hits.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | 02.11.2018 | 11:20 Uhr

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