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Alphaville - "Big In Japan"
Zurück zur Übersicht ADas Lied heißt zwar "Big In Japan", also "erfolgreich in Japan", doch mit dem Land der aufgehenden Sonne hat es dann doch recht wenig zu tun. Der Titel sei ein Slogan aus dem Englischen, erklärt Alphaville-Sänger Marian Gold die Bedeutung. "Wenn du zu Hause als Musiker nichts bist, kannst du sagen: Aber in Japan strömen die Leute in meine Konzerte." Und genau das passe gut in den Kontext des Songs, sagt Gold. "Big In Japan" handele von einem Pärchen, das heroinabhängig ist und von der Droge loskommen will. "Das Pärchen stellt sich vor, wie das Leben ohne Drogen wäre, aber die beiden schaffen es eben nicht", sagt Gold. "Big In Japan" spielt im Drogenmilieu Berlins. Es geht um die Junkie-Szene am Bahnhof Zoologischer Garten, die durch das Buch und den Film "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" Ende der 1970er-Jahre traurige Berühmtheit erlangte.
Aus der Schublade zum Welthit
Marian Gold war zu dieser Zeit gerade Ende 20 und hat den Song ganz unbedarft geschrieben, ohne große Ambitionen. "Wir waren obsessive Fans von Musik, wir hatten große Plattensammlungen und Idole", erinnert sich Gold. Und dann sei es plötzlich möglich gewesen, mithilfe von Maschinen selbst Stücke zu schreiben. "Big In Japan" war der zweite Titel aus der Feder von Gold. Er habe damals keine größere Ahnung von Musik gehabt und weder Piano noch Keyboard spielen können, erzählt er. "Big In Japan" lag dann zunächst noch einige Jahre in der Schublade. Erst 1983 wurde es wieder hervorgeholt, nachdem Marian Gold mit seinen Münsteraner Kumpels Bernhard Lloyd und Frank Mertens die Band Alphaville gegründet und plötzlich einen Plattenvertrag in der Tasche hatte. Gold wollte den Titel damals zunächst gar nicht auf das Album bringen, weil er schon so alt war. Doch zum Glück hatte der Sänger in dieser Sache nicht das letzte Wort. Denn so wurde aus "Big In Japan" ein Welthit.