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Abba - "Waterloo"
Zurück zur Übersicht AAm 6. April 1974 landeten die vier Schweden von Abba mit "Waterloo" ganz oben auf dem Eurovisions-Siegertreppchen im englischen Brighton. Das war der Beginn einer beispiellosen Weltkarriere. Band-Mitglied Agnetha sagte später: "Wir glaubten nicht, dass 'Waterloo' ein Lied für die Eurovision war! Der Song war uns ein wenig zu rockig!" Der Manager Stig Anderson hatte alles auf eine Karte gesetzt. Nachdem seine Schützlinge im Jahr zuvor bereits im nationalen Vorentscheid gescheitert waren, sollten sie es nun richtig krachen lassen - mit einem Lied, in dem eine Liebesbeziehung mit der letzten Schlacht Napoleons verglichen wird. Auch optisch wirbelten Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid den altehrwürdigen Sänger-Wettstreit ordentlich durcheinander. Die hautengen, glänzenden Ganzkörperanzüge und die hohen Stiefel raubten nicht nur den 500 Millionen Fernsehzuschauern den Atem.
"Kostüme waren viel zu eng"
Björn sagte später: "Mein Kostüm war so eng, dass ich mich nicht damit hinsetzen konnte. Es war schrecklich, und ich verfluchte mich, dass ich vorher nicht abgenommen hatte. Ich machte danach eine strenge Diät, denn ich wollte mich nie wieder so der Welt präsentieren." In den Tagen vor dem Grand-Prix-Finale hatte Stig Anderson bereits ordentlich die Werbetrommel gerührt, Abba-Aufkleber verteilt und den Veranstaltungsort zur "Waterloo-Zone" erklärt. Die Rechnung ging auf. Björn erzählt: "Ich erinnere mich gar nicht so recht an den Auftritt, sondern mehr an das Hin- und Hergehen im Bühnengang. Ich hörte Benny immer nur raunen: 'Weitere zwölf Punkte!'"
"Waterloo" räumte ab
Am Ende hatte Abba knapp die Nase vorn. Der Siegertitel, den Björn und Benny übrigens ganz zurückgezogen auf der Insel Viggsö geschrieben hatten, ging um die Welt. Sogar in den USA schaffte er es in die Top Ten. Einige Jahre später sagten Björn und Agnetha im NDR Interview: "Man kann sagen, dass alles international mit 'Waterloo' und dem Sieg in Brighton begonnen hatte. Und ich glaube, dass wir 'Waterloo' singen müssen, bis wir 70 sind." 1982 lösten sich Abba auf. Selbst milliardenschwere Angebote für ein Comeback lehnten sie danach ab.