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Manfred Mann - "Do Wah Diddy"
Zurück zur Übersicht M"Do Wah Diddy" ist eine Floskel ohne Sinn - aber eine mit einer langen Geschichte. Denn die Wortschöpfung "Do Wah Diddy" geht zurück auf den amerikanischen Komiker Jack Benny. 1948 hat der in seiner Fernseh-Show einen Gast das Städtchen Do Wah Diddy auf einer Landkarte suchen lassen. Nur gibt es diese Stadt gar nicht. Muss ein Riesenwitz gewesen sein, denn "Do Wah Diddy" wurde zum geflügelten Wort in der Jack Benny Show, ein "Running Gag". 1955 schrieb Blues-Legende Bo Diddley dann einen Song namens "Diddy Wah Diddy". Darin heißt es, "Diddy Wah Diddy" sei gar keine Stadt, sondern ein Mädchen.
Der Traum? Amerika erobern!
Das inspirierte 1963 das Komponisten-Paar Jeff Barry und Ellie Greenwich. Sie hatten gerade einen Hit mit dem ebenfalls sinnfreien Titel "Da do Ron Ron" gehabt und schrieben also nun den Song "Do Wah Ditty Ditty". In diesem Fall sollte die Floskel sexuelle Zufriedenheit darstellen. Zunächst nahm die amerikanische Band Exciters den Song auf, hatte damit aber nur wenig Erfolg. Aber immerhin doch so viel Erfolg, dass im fernen England die Jungs um Manfred Mann auf den Song aufmerksam wurden. Die Band hatte schon zwei Hits in ihrer Heimat gehabt und wollte - wie die Beatles - auch Amerika erobern. Mit einem amerikanischen Song sollte das doch klappen, dachten sich Manfred Mann und Co. und behielten Recht. Mit ihrer Version von "Do Wah Diddy Diddy" landeten sie ihren ersten Hit in Amerika. Einen Nummer-Eins-Hit.
Gitarrist Tom McGuinness erzählte damals einem amerikanischen Reporter: "Wir können es immer noch nicht glauben. Wir bekommen Fanpost aus Seattle, aus Washington und wie die Städte alle heißen - überall kennt man uns. Lange haben wir auf diesen Erfolg gewartet, so wie andere britische Bands auch, und dass es jetzt endlich geklappt hat, haut uns um." Aber auch in Deutschland war dieses Lied ein Riesenhit - allein bei uns wurden mehr als eine Million "Do Wah Diddy Diddy"-Singles verkauft.