Wacken-Kultcamp aus Rendsburg: So wohnen W:O:A-Profis
Eine Gruppe von Fans aus Rendsburg ist eine Art Institution beim Wacken Open Air. Durch ihr Camp sind Freundschaften fürs Leben entstanden - über Kontinente hinweg und weit über eine Woche W:O:A-Camping hinaus.
Hantelbank, Dachterrasse, Tischtennisplatte: Nein, wir sind nicht in einem Sporthotel gelandet, sondern auf Campground E3 des Wacken Open Air. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs: Bier gibt es bei den Rendsburger Wacken-Fans selbstverständlich vom Fass, und zwar knapp 1.500 Liter bis Sonnabend. Vor allem aber gibt es eine Gemeinschaft, die mehr an eine Familie als an eine Festival-Reisegruppe erinnert. Das gilt für den harten schleswig-holsteinischen Kern genauso wie für die 25 internationalen Gäste aus England, Kanada oder Mexiko.
"Bei uns ist jeder willkommen"
"Wir wirken hier auf dem Campingplatz auf manche vielleicht etwas einschüchternd. Aber wir freuen uns wirklich über jeden, der vorbei schaut. Bei uns ist jeder willkommen", sagt Kai Kirchner, der den Aufbau organisiert. Die Rendsburger Wacken-Fans sind ein generationenübergreifendes Projekt: Die Jüngste ist sieben Jahre alt, viele Ältere längst im Rentenalter.
"Wir treffen uns das ganze Jahr über, anders würde es auch nicht funktionieren", sagt Kirchner. Zuletzt haben die Rendsburger ihren Wohnwagen frisch gestrichen, für den neuen Tresen wird am Montag noch vor Ort mit Schleifmaschine und Kreissäge gewerkelt.
Internationale Herzlichkeit
Wie viel den Rendsburger Wacken-Fans diese eine Woche im Jahr bedeutet, wird ganz besonders im Gespräch mit ihren internationalen Gästen deutlich. "Bei Wacken im Allgemeinen und diesem Camp im Speziellen gibt es ein Gemeinschaftsgefühl, dass ich noch nirgendwo sonst gespürt habe - auf keinem anderen Festival. Ich fühle mich hier zu Hause", sagt Spike Walker aus Banbury, England.
Ein Familiendomizil mitten auf dem Wacken Open Air also. Auf Campingplatz E3.