Dosenpfand für Dänen in Grenzsupermärkten ab 2029
Dänische Kunden müssen in den deutschen Grenzsupermärkten von 2029 an Pfand für Getränkedosen bezahlen. Davon geht das Umweltministerium in Kopenhagen aus, nachdem das EU-Parlament eine neue Verpackungsverordnung beschlossen hat. Aus Sicht des Grenzhandelsverbands IGG steht dadurch ein Teil der rund 3.000 Arbeitsplätze unter anderem in Harrislee, Handewitt, Süderlügum (Kreis Schleswig-Flensburg) auf dem Spiel.
Viel Naturverschmutzung durch pfandfreie Dosen aus Deutschland
Bisher wird kein Pfand erhoben, wenn die dänischen Kunden eine Exporterklärung unterschreiben. Deshalb und aufgrund der höheren Steuern in Dänemark haben die deutschen Märkte einen deutlichen Preisvorteil. In Dänemark sorgt das seit Jahren für Kritik von Handel und Umweltschützern. Nach Angaben des Dänischen Naturschutzvereins kamen 80 Prozent der zwei Millionen Dosen, die seit Beginn der 2000er Jahre in der Natur eingesammelt wurden, aus Deutschland.
Der Grenzhandelsverband und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) zeigten sich nun enttäuscht, dass kein ein europaweites Pfandsystem eingeführt wird, das ab 2027 in der EU angedacht war. Dänemark habe diese Pläne ausgebremst, um die eigenen Kaufleute zu schützen, so die Kritik. Mit einem einheitlichen System wäre eine Rückgabe deutscher Dosen in Dänemark möglich gewesen. Hierbei hätten allerdings auch steuerliche Fragen und Wechselkurse berücksichtigt werden müssen.