Taxi-Streit auf Helgoland: Barzahlung doch erlaubt
Eine Auflage des SH-Verkehrsministeriums, nach der Taxifahrten auf Helgoland nur noch bargeldlos bezahlt werden dürfen, ist wieder vom Tisch. Doch es gibt weiter Streit um die Tarife für die Fahrten.
Der einzige Taxi-Betreiber auf Helgoland, Heiko Ederleh, darf nun doch Barzahlung akzeptieren. Wegen einer Auflage des Landes, die genau das untersagte, hatte er den Taxi-Betrieb auf der Insel eingestellt - nicht zum ersten Mal.
Streit seit einem Jahr
Seit rund einem Jahr schon streiten sich der Taxi-Betreiber, der Kreis Pinneberg und das Land um Tarifordnungen und Taxi-Regelungen auf der Insel. Es geht zum einen darum, dass der Kreis festgelegt hat, dass eine Taxifahrt auf Helgoland pauschal sechs Euro kosten darf - unabhängig davon, wie viele Personen oder Gepäckstücke mitfahren. Doch Heiko Ederleh sagt, das sei unwirtschaftlich.
Viele Auflagen
Zudem hatte der Taxiunternehmer vor einigen Monaten die Auflage bekommen, in seine drei Taxen auf Helgoland Taxameter und eine Alarmanlage einzubauen - doch das sei viel zu teuer, so Ederleh. Inzwischen ist die Regelung wieder vom Tisch. Das Land erteilte Ederleh eine Ausnahmegenehmigung. Eigentlich war darin aber die Auflage enthalten, zukünftig nur noch Kartenzahlung zu akzeptieren, kein Bargeld. Eine Auflage, die bundesweit Taxifahrer vor Überfällen schützen soll. Kartenzahlung auf Helgoland ist aber laut Ederleh unrealistisch, denn seine Kunden seien 80 Jahre und älter und hätten teilweise gar keine Girokarte. Nun hat das Land kurzfristig die Auflage gestrichen, Barzahlung sei doch erlaubt.
Ederleh will nun mit seinem Geschäftspartner beraten, was sie tun. Denn die Regelung, dass eine Fahrt pauschal sechs Euro kosten soll, ist weiterhin nicht vom Tisch. Ederleh kritisiert die Tarifordnung des Kreises.
Streit um Sondergenehmigung seit September
Das Taxi-Unternehmen war bisher mit einer Sondergenehmigung auf Helgoland unterwegs. Einerseits, weil die Insel ansonsten autofrei ist, andererseits, weil die drei Fahrzeuge keinen Fahrpreisanzeiger haben. Im September war darüber ein Streit mit Kreis und Land entbrannt. In einem Schreiben des Kreises hieß es, dass ein solcher Fahrpreisanzeiger vorgeschrieben sei und ohne diesen keine Genehmigung mehr erteilt werden könne.
Zu der Kritik des Taxi-Unternehmers sagte die Kreissprecherin: "Natürlich hat die Kreisverwaltung Interesse daran, nachhaltige Bedingungen dafür zu schaffen, dass Taxi-Beförderung auf Helgoland möglich ist." Dafür sei der Kreis grundsätzlich auch bereit, die Tarife anzupassen - der Unternehmer müsse dafür aber Unterlagen über eine Wirtschaftlichkeitsberechnung einreichen. Das sei die Grundlage für eine neue Anhörung. Diese könnte schon zur Kreistagssitzung am 31. Januar stattfinden, wenn die entsprechenden Unterlagen eingereicht würden.