Supervollmond über SH: Wolken schränken Sicht ein
Mondspektakel wie der Supervollmond locken Fans mit der Kamera nach draußen, um das Naturereignis als Foto festzuhalten. Beim Supervollmond in der vergangenen Nacht war das eine echte Geduldsprobe.
Die Wetterprognose war mies. Vergangene Nacht hingen so viele Wolken über Schleswig-Holstein, dass die Chancen, einen Blick auf den Supermond zu erhaschen, verschwindend klein waren. Folglich entschied sich Marco Ludwig, Leiter der vhs-Sternwarte Neumünster, seine Kamera gar nicht erst herauszuholen. Und das obwohl Schleswig-Holstein das Supermond-Fotoparadies ist: "Der echte Norden erfüllt mit seinem flachen Terrain ideale Voraussetzungen, um den Supermond mit der Kamera direkt nach dem Aufgang zu fotografieren", schwärmt Ludwig.
Ohne Geduld kein Foto
Nicht von der Prognose abschrecken lassen haben sich seine Kollegen Stefan Bruns und Antje Stoldt. "Wir haben tagelang verschiedene Wettermodelle studiert und lange gezögert. Am Ende sahen wir in einem Modell die Chance, dass sich der Mond doch noch zwischen den Wolken zeigen könnte", so Bruns. Mit der Kamera im Gepäck sind die beiden nach Fehmarn gefahren und haben sich dort mit Blick auf die Fehmarnsundbrücke am Wasser positioniert. Bruns und Stoldt wurden für ihre Geduld belohnt. Auch wenn sich der Supervollmond nicht in seiner vollen Pracht zeigte, fuhren die beiden zufrieden nach Hause.
Groß, größer, Supermond
Dass Menschen den Mond in seinem monatlichen Zyklus unterschiedlich groß wahrnehmen, hängt mit seiner elliptischen Umlaufbahn zusammen. Dadurch variiert der Abstand zwischen Mond und Erde. Ist der Abstand minimal und es ist zeitgleich Vollmond, dann ist auf der Erde ein extrem großer Vollmond zu sehen, auch Supervollmond genannt. Das war vergangene Nacht der Fall, als der Mond auf bis zu 354.8000 Kilometer an die Erde herankam und daher 14 Prozent größer erschien als üblich.
Rarität am Himmel: der Blue Moon
Der Vollmond der vergangenen Nacht war nicht der erste in diesem Monat. Für Astrologinnen und Astrologen eine Seltenheit. Sie benennen den zweiten Vollmond innerhalb eines Monats deshalb Blue Moon - ein Ereignis, dass nur alle zwei bis drei Jahre eintritt.
Partielle Mondfinsternis Ende Oktober
Mondereignisse wie der Supermond und der Blue Moon lassen sich zwar lange vorhersehen. Planbar ist das Spektakel aber trotzdem nicht. Oftmals vermiesen Wolken die Sicht. Demotivieren lassen sollte man sich aber dennoch nicht, sind sich Ludwig und Bruns einig. "99 Prozent der Fototouren sind Misserfolge. Davon darf man sich nicht abschrecken lassen und braucht eine hohe Frustrationstoleranz", so Bruns. Beide fiebern schon jetzt dem nächsten Mondspektakel entgegen: Am 28. Oktober 2023 kommt es zur partiellen Mondfinsternis - hoffentlich in einer wolkenlosen Nacht.