Gefährliche Silvesterböller: Einsatzkräfte und Kliniken bereiten sich vor
Schleswig-Holsteins Einsatzkräfte stellen sich zur Silvesternacht gut auf. Sie rechnen mit mehr Einsätzen als sonst, zum Beispiel durch Unfälle mit Feuerwerk oder Böllern. Auch die Kliniken bereiten sich vor.
Viele Freiwillige Feuerwehren im Land feiern den Jahreswechsel in ihren Gerätehäusern, bei Kartoffelsalat und Kindersekt, um so schneller ausrücken zu können. Das teilten viele Wehren auf Nachfrage von NDR Schlesig-Holstein mit. Viele Rettungsleitstellen, zum Beispiel in Flensburg, stocken für die Silvesternacht zudem personell auf. Denn Notrufe über die 112 liefen dann noch mehr auf als sonst.
Mehr Personal, mehr Rettungswagen
Bei der Rettungsdienstkooperation Schleswig-Holstein, die in fünf Kreisen im Land den Rettungsdienst stellt, sei man gut vorbereitet. Man halte in einigen Orten, wie in Glückstadt (Kreis Steinburg) oder Wedel (Kreis Pinneberg), mehr Rettungswagen vor, so ein Sprecher. Die Berufsfeuerwehr in Lübeck hält auch drei zusätzliche Rettungswagen bereit, in Kiel ist eine zusätzliche Drehleiter für den Ernstfall vor Ort. Die Wachen seien aber auch darauf vorbereitet, Wagen zusammenzuziehen, um bei möglichen größeren Unfällen oder Bränden schnell und effektiv helfen zu können, so die Rettungsdienstkooperation SH.
Genug Verbandsmaterial muss her
Auch im Universtitätklinikum Schlesig-Holstein (UKSH) Lübeck bereitet man sich vor. Am Abend vor dem Jahreswechsel werden hier meist noch vor Mitternacht die ersten Patienten eingeliefert, die sich mit Böllern verletzt haben. Hier ist man auf solche Fälle spezialisiert. Denn hier befindet sich eine Handchirurgie-Abteilung. Wenn es also in Flensburg, Eckernförde, Kaltenkirchen oder Itzehoe schlimme Unfälle durch explodierte Böller gibt und dabei Hände oder Arme verletzt werden, werden die Patienten meist zum UKSH der Hansestadt gebracht. Auch die Notaufnahmen der anderen Kliniken im Land bereiten sich auf Silvester vor indem sie ihre Vorräte an Verbandsmaterial und Medikamenten auffüllen.
In der Silvesternacht kämen die Menschen oft mit leichten Verbrennungen oder mit Blessuren in die Notaufnahmen der Westküstenkliniken in Heide, Brunsbüttel (beide Kreis Dithmrschen) und Itzehoe (Kreis Steinburg), sagt Sprecher Sebastian Kimstädt. Doch vermekten die drei Westküstenkliniken an Silvester normalerweise nicht mehr Fälle, sondern eher andere Verletzungen als an anderen Tagen. Besondere Vorkehrungen für die Silvesternacht habe man daher nicht getroffen.
Freundlichkeit und Respekt können Einsatzkräfte entlasten
Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, vorsichtig mit Feuerwerk umzugehen und sich den Einsatzkräften gegenüber respektvoll zu verhalten. Diese ermöglichten schließlich das friedliche, gemeinsame Feiern, sagte Landespolizeisprecher Dennis Schneider: "Die Einsatzlast ist schon groß genug. Daher ist es wichtig, da ein Stück weit Entlastung zu bekommen."