Ein Heuler in der Aufzuchtstation in Friedrichskoog schaut in Richtung Kamera. © picture alliance/dpa Foto: Frank Molter
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Ein Heuler in der Aufzuchtstation in Friedrichskoog schaut in Richtung Kamera. © picture alliance/dpa Foto: Frank Molter
AUDIO: Die ersten Heuler des Jahres der Seehund-Station (Symbolbild) (1 Min)

"Manu" und "Moni": Erste Heuler in Seehundstation eingeliefert

Stand: 19.05.2023 18:17 Uhr

Die ersten beiden Heuler des Sommers 2023 sind im Quarantänebereich der Seehundstation Friedrichskoog eingeliefert worden. Die zwei jungen Seehunde namens "Manu" und "Moni" waren auf Hallig Hooge gefunden worden.

Die Geburtenzeit der Seehunde im Weltnaturerbe Wattenmeer hat offiziell begonnen. Am 17. und 18. Mai wurden die ersten Heuler des Jahres in die Seehundstation Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen) eingeliefert. Beide wurden auf Hallig Hooge (Kreis Nordfriesland) gefunden. Laut der Experten handelt sich bei beiden Heulern um Frühgeburten, die noch fast komplett das lange weiße Embryonalfell (Lanugo) tragen. Nach einer gründlichen Begutachtung des Gesundheitszustandes wurde "Manu", der am 17. Mai als erster Heuler der Saison gefunden und dessen Alter auf zwei bis drei Tage geschätzt wurde, an die Mitarbeiter der Seehundstation Friedrichskoog zur Aufzucht übergeben.

Experten der Seehundstation fordern rücksichtsvolles Verhalten

"Manu" wog bei seiner Einlieferung 9,4 Kilogramm und ist den Angaben zufolge aktiv und munter. Bereits einen Tag später folgte "Moni", die mit 8,4 Kilogramm etwas leichter, aber ebenfalls munter ist. Zur Versorgung und Beobachtung befinden sich die Heuler im Quarantänebereich der Seehundstation, der für die Gäste nicht einsehbar ist. Wann sie in den einsehbaren Aufzuchtbereich umziehen können, hängt vom weiteren Verlauf der Aufzucht ab. Die Hauptgeburten- und Säugezeit der Seehunde im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer hat gerade erst begonnen und wird bis in den August hinein andauern. Ein rücksichtsvolles Verhalten gegenüber den Meeressäugern, die in den ersten vier bis sechs Wochen nach der Geburt auf die Versorgung durch das Muttertier angewiesen sind, ist daher ausgesprochen wichtig.

Nur vom Land SH bestellte Seehundjäger dürfen die Heuler bergen

Die Geburts- und Liegeplätze im Nationalpark liegen in der Regel in der Schutzzone 1 und dürfen nicht betreten werden. Die Expertinnen und Experten der Seehundstation haben ein paar Regeln aufgestellt:

  • Immer einen möglichst großen Abstand zu den Robben einhalten, um die Wildtiere nicht zu beunruhigen.
  • Beim Fund eines allein liegenden jungen Seehundes in von Menschen genutzten Bereichen, zum Beispiel an einem Strand, sollte folgendes beachtet werden:
  1. Seehund nicht anfassen.
  2. Hunde fernhalten und weiten Abstand einhalten.
  3. Seehundjäger, Seehundstation oder Polizei benachrichtigen.

Immer gilt: Nur die vom Land Schleswig-Holstein bestellten Seehundjäger sind berechtigt, die Tiere zu bergen. Wie im Fall von "Manu" und "Moni" werden die Tiere zur Aufzucht oder Rehabilitation an die Seehundstation Friedrichskoog übergeben. Die Station ist gemäß internationalem Seehundabkommen die einzig berechtigte Aufnahmestelle für Robben in Schleswig-Holstein.

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Junge Seehunde sind kurz vor der Fütterung in einem Becken in der Seehundstation Friedrichskoog zu sehen. © picture alliance/dpa/Christian Charisius Foto: Christian Charisius

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 19.05.2023 | 17:00 Uhr

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