Schwerer Raubüberfall auf Bäckerei: Prozess in Lübeck gestartet

Stand: 09.11.2023 19:29 Uhr

Am Donnerstag wurde der Prozess gegen vier Männer wegen eines spektakulären Überfalls vor dem Landgericht Lübeck fortgesetzt. Sie sollen im April die Produktionshalle einer Lübecker Bäckerei überfallen haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft vier Männern im Alter zwischen 24 und 35 Jahren gemeinschaftlichen schweren Raub unter Verwendung einer Schusswaffe vor. Zu den Vorwürfen wollte sich bei Prozessbeginn am Mittwochvormittag in Lübeck jedoch keiner von ihnen äußern. Am Donnerstag wurde der Prozess fortgesetzt. Die vier Hamburger sollen laut Anklage am 12. April bei einem Überfall im Gewerbegebiet Roggenhorst direkt an der A1 mitten am Tag Bargeld in Höhe von mehr als 217.000 Euro erbeutet haben. Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt und in mehreren norddeutschen Bundesländern ist nach den Dieben gesucht worden.

Im Dezember könnte das Urteil fallen. Den Angeklagten drohen im Fall einer Verurteilung zwischen fünf und 15 Jahren Gefängnis.

Ein verlassener Kleintransporter steht auf einem Feldweg. Er ist mit Polizeiabsperrband gesichter. © TeleNewsNetwork Foto: TeleNewsNetwork
AUDIO: Prozessbeginn nach Raubüberfall auf Lübecker Großbäckerei (1 Min)

Ein Bäckerei-Mitarbeiter wird noch immer psychologisch betreut

Unter den Zeugen vor dem Lübecker Landgericht waren Mitarbeitende der Bäckerei und auch ein Geldtransporteur. Dieser berichtete, dass er damals gerade die gesammelten Tageseinnahmen aus dem Tresor der Großbäckerei habe holen wollen, als er von den Dieben überrascht und zu Boden gebracht worden sei. Die Männer hätten ihm seine Waffe abgenommen und sollen zudem auch selbst eine echt aussehende Pistole dabei gehabt haben. Sie konnten demnach das Geld aus dem offenen Tresor rauben. Einer der Männer wartete laut Gericht im Fahrzeug vor der Halle. Ein Lagerist der Bäckerei sagte aus, dass er wegen des Überfalls noch immer psychologisch behandelt werde.

Mutmaßliche Täter befinden sich in Untersuchungshaft

Nach dem Überfall im April waren die mutmaßlichen Täter in einem weißen Kastenwagen geflohen. Hunderte Polizisten hatten mit Hunden und Hubschraubern nach den Männern gesucht. Drei von ihnen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft rund zwei Wochen danach in Hamburg von Spezialkräften der Polizei festgenommen. Der vierte Tatverdächtige stellte sich im Mai der Polizei. Die Männer befinden sich seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 08.11.2023 | 15:00 Uhr

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