Mehr Pollen: Deshalb leiden Allergiker zur Zeit besonders
Menschen, die allergisch sind, haben es zur Zeit nicht leicht, denn es fliegen besonders viele Pollen durch die Luft. Das bestätigen auch die Beobachtungen des Polleninformationsdienstes.
Der Hals kratzt, die Nase juckt und sie müssen ständig niesen: für Pollenallergikerinnen und -allergiker ist das sommerliche Wetter zurzeit alles andere als angenehm. In diesem Jahr ist die Pollenkonzentration in der Luft besonders hoch, sagt Franziska Beyersdorf vom Polleninformationsdienst am Forschungszentrum Borstel im Kreis Segeberg. Ein Grund: Das nasse und kalte Wetter im März: "Dadurch, dass wir einen sehr kalten Frühling mit viel Regen und nachts auch Frost hatten, waren die Blütenpollen länger geschlossen", erklärt die Expertin.
Birken-Hochphase ist vorbei
Anfang April sind die Temperaturen dann schlagartig gestiegen - optimale Bedingungen für die maximale Verbreitung von Blütenpollen, sagt die Expertin weiter: "Wir hatten beispielsweise Tage, wo immens viele Birkenpollen geflogen sind. Also viel, viel mehr in den Konzentrationen als in den letzten Jahren und auch alle anderen Pollen zogen dann quasi nach."
Die Hochphase der Birkenpollen sei vorbei, aktuell sind laut Fraziska Beyersdorf vor allem Eichen-, Buchen-, Fichten-, Tannen- und Kieferpollen in der Luft. Letztere sind auch für den sogenannten Schwefelregen verantwortlich. Ein Phänomen, bei dem Blütenstaub auf dem Boden, Autos und Dächern landet und diese dann gelb färbt.
Problem: Pollen werden aufgewirbelt
Der Blütenstaub und die Pollen, die von den Bäumen auf den Boden und die Umwelt fallen, werden durch den Wind immer wieder aufgewirbelt. Das halte die Pollenkonzentration vor allem in Bodennähe besonders hoch, so Beyersdorf weiter: "Sachen, die eigentlich schon nicht mehr blühen, haben natürlich trotzdem das Potential Allergien auszulösen, weil sie einfach durch das Aufwirbeln wieder in die Umwelt gelangen."
Entlastung für alle Betroffenen kommt wohl erst mit dem nächsten Regen. Der reinigt die Luft und drückt den Blütenstaub und die Pollen auf den Boden, sodass die Partikel nicht mehr umherfliegen. Die ersten Schauer sind in Schleswig-Holstein für das Wochenende angekündigt.