Ermittlungen nach Polizeieinsatz an Lübecker Schule
Wer oder was hat den Alarm in dem Berufsschulzentrum in Lübeck ausgelöst? Das will die Polizei nun herausfinden. Der Unterricht findet am Mittwoch wieder statt, Psychologen sind aber auf dem Schulgelände unterwegs.
Nach dem vermeintlichen Amok-Alarm und dem SEK-Einsatz an der Emil-Possehl-Schule in Lübeck laufen die Ermittlungen. Die Polizei versucht nun herauszufinden, wer oder was den Alarm in dem Berufsschulzentrum ausgelöst hat. Dazu soll es laut Polizei nun Gespräche unter anderem mit der Schulleitung geben. Es geht auch um die Frage, ob jemand am Dienstag einen Alarm-Knopf drückte oder ob der Alarm aufgrund eines technischen Defekts losging. Dazu werden nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein jetzt alle Knöpfe überprüft. Das sind fast 200 Stück - in jedem Raum einer.
Stundenlang in Klassenräumen ausgeharrt
Wegen einer möglichen Bedrohungslage mussten sich 1.500 Schülerinnen und Schüler am Dienstag bis zur Entwarnung stundenlang in ihren Klassenräumen verschanzen. Zum Teil mussten sie sich nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein Behelfstoiletten bauen.
"Normaler" Unterricht mit psychologischer Betreuung
Der Leiter der Schule, Ludger Hegge, sagte NDR Schleswig-Holstein, es seien nun Psychologen und Schulsozialarbeiter in den Klassen unterwegs. "Wir haben entschieden, dass wir "normalen" Unterricht anbieten. Aber der Schwerpunkt liegt natürlich auf der Betreuung der Schülerinnen und Schüler und der Kolleginnen und Kollegen, die durch die Ereignisse traumatisiert sind", betonte er. Prüfungen, die eigentlich in diesen Tagen stattfinden sollen, werden laut Hegge verschoben.
Großer Einsatz auf dem Schulgelände
15 Streifenwagen waren am Dienstag vor Ort, Einsatzkräfte durchsuchten das Schulgebäude. Einen Hinweis auf eine Gefährdung fanden die Beamten nicht, so die Polizei in einem Post auf X. Das Spezialeinsatzkommando (SEK) war ebenfalls an der Schule im Einsatz. Zuvor hatten die Lübecker Nachrichten berichtet. Die Stimmung vor Ort war am Dienstag nach Angaben eines NDR Reporters angespannt. Besorgte Eltern konnten sich laut Polizei in die Hansehalle begeben. Dort gab es Ansprechpartner und weitere Informationen. Am Nachmittag räumte die Polizei dann das gesamte Gebäude.
Zwei berufsbildende Schulen auf Gelände
Auf dem Gelände der Schule befindet sich neben der Emil-Possehl-Schule auch die Friedrich-List-Schule. Bei beiden Schulen handelt es sich um sogenannte berufsbildende Schulen, in denen die Berufsschule, das Berufliche Gymnasium und die Fachoberschule zusammen untergebracht sind.
Einsatz sorgte für weiträumige Sperrungen in Lübeck
Durch den Polizeieinsatz waren die Triftstraße und mehrere Abzweigungen am Dienstag nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein nicht befahrbar. Durch den Einsatz gab es keine größeren Verkehrsbehinderungen rund um die Schule. Zu Beginn des Einsatzes war der Bereich um die Schule weiträumiger gesperrt - davon betroffen waren die Jonny-Felgenhauer-Straße und die Straße An der Hansehalle. Auch kurz vor dem Lohmühlen-Stadion vom VfB Lübeck waren Straßen gesperrt, so die Lübecker Nachrichten.