Illegale Ferienwohnungen: Gemeinden wehren sich
Die illegale Vermietung von Ferienwohnungen ist ein Problem für Kreise und Gemeinden. Sie blockieren Wohnraum und verstoßen gegen das Baurecht. Eine Lösung: illegale Ferienwohnungen melden.
Eine Ferienwohnung bietet eine Alternative zum Urlaub im Hotel. Doch nicht alle in Schleswig-Holstein angebotenen Ferienwohnungen werden auch legal vermietet. Wie viele Ferienwohnungen ohne behördliche Genehmigung sind, ist unklar. Einige Kreise und Gemeinden wollen nun dagegen vorgehen, denn die illegalen Feriendomizile belasten die knappe Wohnraumsituation zusätzlich.
Timmendorfer Strand: Bürgermeister möchte keine "Sylter Verhältnisse"
In Timmendorfer Strand (Kreis Ostholstein) geht Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke (FDP) von etwa 200 illegalen Ferienvermietungen aus. Er möchte "Sylter Verhältnisse" vermeiden: "Wir selber haben leider keine Sanktions- oder Bestrafungsmöglichkeiten. Wenn wir illegale Ferienvermietungen bemerken oder mitgeteilt bekommen, dann melden wir diese Dinge an den Kreis und der Kreis ahndet die illegale Ferienvermietung." Auch Dritte können Verstöße beim zuständigen Kreis melden.
Büsum will Bebauungspläne anpassen
Angesichts des knappen Wohnraums sollen in Büsum (Kreis Dithmarschen) Wohnungen in Wohngebieten Einheimischen vorbehalten sein. Deshalb will man illegale Ferienwohnungen dort nicht mehr akzeptieren. Nach Angaben der Gemeinde sollen, wo es möglich ist, die Bebauungspläne so angepasst werden, dass nur Erstwohnsitze erlaubt werden. Wer ohne Erlaubnis trotzdem an Urlauber vermietet, dem droht ein Bußgeld. Denn die Vermietung von illegalen Feriendomizilen verstoße nicht nur gegen das Baurecht, sondern sei auch Gewerbesteuerhinterziehung, heißt es von der Gemeinde Büsum.