Eine Frau dehnt ihren Körper nach dem Aufwachen Bett. © IMAGO / imagebroker

Kolumne: Studie bestätigt, morgens sieht die Welt anders aus

Stand: 09.02.2025 10:00 Uhr

Britische Wissenschaftler haben herausgefunden: Morgens beim Aufwachen fühlt sich die Welt im Allgemeinen besser an. Unsere Kolumnistin fragt sich: Wie können wir diese Erkenntnis jetzt bestmöglich nutzen?

von Stella Kennedy

Wieder einen Horrortag auf Arbeit gehabt? Sich mit dem Liebsten gestritten? Keine Sorge, schlafen Sie eine Nacht drüber: Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus! Besser gesagt: "morgens" sieht die Welt besser aus. Einer britischen Studie zufolge, die vor ein paar Tagen veröffentlicht wurde, beginnt der Tag morgens in der besten Verfassung, endet aber in der schlechtesten, etwa um Mitternacht, wobei auch der Wochentag und die Jahreszeit eine Rolle spielen. Endlich ist also in wissenschaftlichen Stein gehauen, was wir eigentlich schon immer ahnten: Morgenstund hat Gold im Mund.

 

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Was heißt das jetzt? Erst einmal sollten wir, glaube ich, anfangen, bei Chaos im Kopf, Grübeleien und belastenden Gedanken den Faktor Uhrzeit viel ernster zu nehmen als sonst. Wie die Forschungsgruppe des University College London im Fachblatt "BMJ Mental Health" schreibt, ist bisher nämlich nie ausreichend untersucht worden, wie sehr sich psychische Gesundheit und Wohlbefinden im Laufe des Tages wandeln können. In der Analyse der Daten von fast 50.000 Studienteilnehmern zeugten die Antworten morgens von erhöhter Zufriedenheit. So ein bisschen, als dürfte man nicht nur an Silvester den "Reset-Knopf des Lebens" drücken, sondern nach jedem Aufwachen.

Die (fragile) Morgenstund hat Gold im Mund

Erfrischt und munter die Welt neu betrachten - vielleicht auch Probleme, die gestern noch riesig wirkten, mit Abstand neu bewerten: Das ist die Chance. Denn morgens, so die Studie, sind Hinweise auf Glück, Lebenszufriedenheit und Erfülltheit am deutlichsten - und gleichzeitig treten Symptome von Ängstlichkeit, Depression oder Einsamkeit am seltensten auf. Wie übel erscheint dann aber die Falle aller Handysüchtigen (wie mir): der Griff zum Smartphone und zu Social Media. Warum tun wir uns das freiwillig an? Das ist eigentlich so, als würde man sich selbst Regenwolken über einen blauen Himmel ziehen, oder so.

Montag - Besser als sein Ruf

Also lieber kurz genießen statt scrollen - am besten geht das wohl am Wochenanfang. Denn zwar singen die Boomtown Rats "I Don't Like Mondays" (gern geschehen für den Ohrwurm), in der Studie aber schneidet der Montag erstaunlich gut ab. Die Autorinnen fanden heraus, dass sich die Studienteilnehmer montags und freitags besser fühlten als an anderen Wochentagen. Die absolute schlimmste Zeit für unsere Befindlichkeit ist übrigens die so genannte Wolfsstunde gegen 3 Uhr nachts - das ist auch schon länger bekannt. Zu dieser Zeit sind wir laut Experten körperlich und kognitiv auf einem Tiefpunkt. Die Kür: Dann wieder einschlafen. Denn mit zu wenig Schlaf hat auch der schönste Morgen höchstens Amalgam im Mund.

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