Itzehoe: Ehefrau muss wegen Totschlags neun Jahre in Haft
Das Landgericht Itzehoe hat eine 48-Jährige aus Brunsbüttel zu neun Jahren Haft verurteilt. Sie soll ihren 71-jährigen, pflegebedürftigen Mann erschlagen haben.
Die Frau soll ihren Ehemann am 15. Februar 2023 in ihrer Wohnung in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) getötet haben - das sahen die Richter als erwiesen an. Das Gericht habe jedoch kein Motiv für eine vorsätzliche Tötung feststellen können, so der Vorsitzende Richter Johann Lehmann bei seiner Urteilsbegründung. Die Ehe sei eigentlich gut gewesen. Die Angeklagte selbst habe bis auf etwas widersprüchliche Ausrufe während der Verhandlung zu den Vorwürfen geschwiegen. Dies mache es schwierig, die Tat zu verstehen, so der Richter.
Tischbein als Tatwerkzeug
Laut Staatsanwaltschaft soll es am Tag der Tat zunächst einen verbalen Streit zwischen der Frau und ihrem Mann gegeben haben. Daraufhin soll die Frau den Mann mit der Hand und auch mit einem Schuh geschlagen haben. Der Mann soll gestürzt sein - und die Frau ihn mit einem Tischbein eines Couchtisches erschlagen haben, so die Staatsanwaltschaft.
Der Prozess war im Oktober gestartet. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von elf Jahren wegen Totschlag gefordert, die Verteidigung der Angeklagten hatte für eine "milde Strafe" plädiert.