Floorball: Schenefeld ab Sommer zurück in der Bundesliga
In der Finalserie der Aufstiegsrunde gewinnt die Floorball-Mannschaft Blau Weiß 96 Schenefeld am Ende deutlich gegen Lilienthal aus der Nähe von Bremen. Schenefeld sichert sich damit den Meistertitel und steigt in die Bundesliga auf.
Vier Mal standen sich Schenefeld (Kreis Pinneberg) und Lilienthal bis Sonntag im Laufe der Saison gegenüber. Drei Mal fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung. Zwei Teams auf Augenhöhe - könnte man meinen. Aber nun, im entscheidenden Finalspiel um den Meistertitel, zeigten die Schenefelder dann ihre ganze Klasse: Mit 11:2 entschieden die Schleswig-Holsteiner das Auswärtsspiel in Lilienthal für sich.
Dementsprechend euphorisch fiel auch die Analyse von Angreifer Henry Mursch aus: "Das war ein geiles Spiel. Meine Stimme ist auch ganz schön angeschlagen. Es hat ultra Bock gemacht, ein geiles Team. Alle haben schön zusammengearbeitet. Offensiv und defensiv haben alle richtig gekämpft, es war richtig geil."
Bundesliga-Rückkehr nach nur einem Jahr
Floorball lässt sich am besten mit Eishockey in der Halle vergleichen, ist in den skandinavischen Ländern sehr populär. Und auch in Deutschland wird die Sportart immer bekannter, wenn auch nur als Amateursport. Vor zwei Jahren debütierte mit Jakob Heins das wohl größte deutsche Talent in der schwedischen Topliga. Sein Ausbildungsverein in Deutschland: Blau Weiß 96 Schenefeld.
Und auch die jetzige U16 der Schenefelder gilt als "Goldene Generation" des Vereins, misst sich jedes Jahr mit den besten Nachwuchsteams Deutschlands. "Und deshalb ist es extrem wichtig für den Verein, dass wir wieder in der ersten Liga spielen", erklärt Daniel Czapelka, Flügelspieler der Herrenmannschaft. "Die Jugendspieler sollen in dem Bewusstsein aufwachsen, dass hier Erste Bundesliga gespielt wird."
Kommt der Aufstieg für Schenefeld zu früh?
Die Schenefelder waren erst vergangene Saison aus der Bundesliga abgestiegen und können durch eine starke Zweitligasaison inklusive Meistertitel jetzt den direkten Wiederaufstieg feiern. Neben jeder Menge Glücksgefühle löst das bei einigen im Verein aber auch leise Bedenken aus, ob der Aufstieg nicht etwas zu früh kommt. Denn nach dem Abstieg habe in der Mannschaft ein großer Umbruch stattgefunden, erzählt Czapelka. Viele "alte Hasen" hätten nach dem Abstieg aufgehört und der Nachwuchs sei in die erste Reihe gerückt. Da hätte ein bisschen mehr Zeit für die Akklimatisierung im Herrenbereich in der Zweiten Liga helfen können.
Auf der anderen Seite soll der Umbruch ohnehin weitergehen, die Spieler der "Goldenen U16" sollen in spätestens zwei Jahren an die erste Mannschaft herangeführt werden - und zwar in der Bundesliga. "Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir alles daran setzen, im nächsten Jahr die Klasse zu halten", meint Flügelspieler und Pressesprecher Czapelka.
Damit dieses Vorhaben gelingt, braucht es mit Sicherheit wieder vollen Einsatz. In der Offensive und in der Defensive. Und dann steht einer erfolgreichen, einer "richtig geilen" Saison in Liga eins nichts im Wege.