Ehemaliger Kieler Uni-Computer erzielt 189.000 US-Dollar bei Auktion
Beim New Yorker Auktionshaus Christie's hat ein über 50 Jahre altes Computersystem 189.000 US-Dollar erzielt. Der Rechner stand ursprünglich einmal an der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU).
Das System ist ein Stück Computergeschichte. Bis 1984 wurde die Technik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel genutzt. Später fanden die großen blauen Schaltschränke ihren Weg in die Sammlung von Microsoft-Mitgründer Paul Allen. Jahre nach dessen Tod wurde der Großrechner am Donnerstag beim Auktionshaus Christie's angeboten. Dort rechneten die Fachleute mit Geboten von bis zu 50.000 US-Dollar. Diese Erwartung ist mit dem erzielten Erlös von 189.000 US-Dollar weit übertroffen worden.
DEC PDP-10 KI10 Mainframe Computer
Ein baugleiches System steht noch heute im Technikmuseum der Fachhochschule Kiel. Beide Systeme - das aus dem Kieler Museum und das nun in New York versteigerte - waren ab Mitte der 1970er-Jahre an der CAU zu einem System zusammengeschaltet. Paul Allen erwarb das System später und ließ es restaurieren. Er hatte laut Christie's in seiner Zeit als Student auf solch einem System das Programmieren gelernt.
Sechsstelliger Auktionserfolg
Das damals hochmoderne System ist heute ein historisches Sammlerstück. Dass mit mehreren Benutzern daran gearbeitet werden konnte, war damals neu, sagt Markus Schack, der Leiter des Computermuseums Kiel. Dass die Preise bei der Auktion für das Schwester-System in New York derart in die Höhe steigen, hätte man in Kiel nicht gedacht. Der an der Förde gebliebene Teil des Computersystems kann im Computermuseum der Fachhochschule Kiel besichtigt werden.