Dreharbeiten in Husum: Die Toten am Meer
In Husum fanden vergangene Woche Dreharbeiten für Teil drei der ARD-Krimireihe "Die Toten am Meer" statt. Das wechselhafte Wetter erschwerte die Arbeit und passte trotzdem sehr gut zum Inhalt des Films.
Wer letzte Woche dem Husumer Rathaus einen Besuch abstatten wollte, hat sich vielleicht auf den ersten Blick gewundert: Warum stehen hier so viele Polizeiautos? Um dann auf den zweiten Blick zu entdecken: Neben diesen Autos steht eine Filmcrew. Das Rathaus verwandelt sich für die Krimireihe "Die Toten am Meer" erneut in eine Polizeistation. Es handelt sich bereits um den dritten Teil der ARD-Degeto-Produktion, die in Husum (Kreis Nordfriesland) und Umgebung spielt. In der Kreisstadt wurde sechs Tage lang am Hafen und rund um das Husumer Schloss gedreht.
Darum geht's bei: "Die Toten am Meer"
Bei einem nächtlichen Spaziergang beobachtet die Ex-Kommissarin Elisabeth Haller einen Mann, der von einer Klippe stürzt. Niemand glaubt ihr, weil sie zu dem Zeitpunkt alles andere als nüchtern ist. Doch am nächsten Tag wird tatsächlich eine Leiche angespült. Die Kriminalkommissarin Ria Larsen und ihr Kollege Michael Brandt stehen vor einem Rätsel, das sie mit Hilfe der Meeresbiologin Marina Johansson lösen wollen. Denn die Strömung des Wassers passt nicht zum Leichenfundort.
Erschwerte Dreharbeiten durch Schnee und Tauwetter
Zwischen dem 16. und 24. Januar wurde in der Hafenstadt gedreht - wettertechnisch war in diesen Tagen alles mit dabei. Marlene Tanczik, die Ria Larsen verkörpert, erzählt lachend von "Regen, Schnee, Eis und Wind". Das wechselhafte Wetter bringt für Regisseur Andreas Senn und seine Crew auch Schwierigkeiten mit sich. Die Szenen werden nicht chronologisch gedreht. Dadurch ist es möglich, dass die Schauspielerin in einer Szene bei Schnee in ein Auto steigt, um in der nächsten Szene auszusteigen und auf einer grünen Wiese zu stehen. Da müssen Tricks her, um solche Anschlussfehler zu vermeiden:
"Wir können künstlichen Schnee aus Cellulose oder weißer Maisstärke produzieren oder weißen Vlies zur Ausbesserung hinlegen. Ein paar Anschlussfehler wird es trotzdem geben. Aber es könnte ja in Husum noch Schnee liegen - und weiter draußen ist er eben schon weg." Andreas Senn, Regisseur
Ria Larsen kämpft gegen ihre Komfortzone
Die Schauspielerin Marlene Tanczik freut sich besonders auf die Charakterentwicklungen ihrer Figur. Eine Schlüsselszene, in der Eifersucht eine wichtige Rolle spielt, wurde in einem Café in Husum gedreht: "Ria Larsen ist eine ziemlich fokussierte Ermittlerin, die eine große Leidenschaft für ihre Arbeit hat. In diesem Film muss sie ihre Komfortzone verlassen," erzählt Tanczik.
Drehort Nordfriesland: Weite Landschaft und Naturgewalten
Die Gefühle der Figuren sollen sich auch in der Landschaft widerspiegeln. Der Regisseur Andreas Senn hält deswegen Nordfriesland für den idealen Drehort: "Es geht in dem Film auch um Einsamkeit. Dafür ist diese flache, weite Landschaft, in der die Menschen ganz klein erscheinen und den Naturgewalten ausgesetzt sind, ideal." Auch Marlene Tanczik empfindet die besondere Stimmung der Region als passend zu dem Film. Sie ist an den Wochenenden zwischen den Drehtagen in Husum geblieben und durch die Gegend gelaufen: "Es macht total viel aus, den Drehort so aufzusaugen."
Actionszene auf der Klappbrücke am Husumer Hafen
Neben dem mysteriösen Fall, den Landschaftsaufnahmen und den großen Gefühlen gibt es auch ein wenig Action im dritten Teil von "Die Toten am Meer". Besonders viel Spaß hat Marlene Tanczik das Drehen einer Verfolgungsszene über eine hochfahrende Klappbrücke gemacht. Auch diese Brücke befindet sich direkt am Husumer Hafen - neben einem Glasgebäude, das in dem Krimi das Meeresbiologische Institut darstellt.
So geht es nach den Dreharbeiten in Husum weiter
Die Dreharbeiten in Husum und Umgebung sind inzwischen abgeschlossen. Noch bis zum 15. Februar werden Studioaufnahmen in Berlin gemacht. Wann der Film ins Fernsehen und die Mediatheken kommt, steht noch nicht fest - sicherlich aber im Winter, passend zum Wetter bei den Dreharbeiten.