Brandstiftung und versuchter Mord: Prozessauftakt in Lübeck
Am Landgericht in Lübeck ist am Freitag der Prozess gegen einen 28-Jährigen aus dem Kreis Stormarn eröffnet worden. Er muss sich wegen versuchten Mordes und Brandstiftung verantworten, bestreitet jedoch die Tat.
Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft Lübeck gegen den mutmaßlichen Täter im vergangenen August Anklage beim Schöffengericht des Amtsgerichts Ahrensburg erhoben. Dem Tatverdächtigen wurde unter anderem vorgeworfen, im Winter vor zwei Jahren ein Mehrfamilienhaus in der Gemeinde Rümpel (Kreis Stormarn) in Brand gesetzt zu haben. Er selbst lebte zu diesem Zeitpunkt in dem Haus. Zeugen konnten eine Ausbreitung des Feuers damals verhindern. Der konkrete Vorwurf in Ahrensburg lautete: Sachbeschädigung und versuchte schwere Brandstiftung.
Änderung der Anklage
Im Verlauf der Verhandlung in Ahrensburg hatten sich laut Staatsanwaltschaft Gründe dafür ergeben, dass der Tatverdächtige bei seinem Handeln den Tod der anderen Hausbewohner billigend in Kauf genommen habe. Der Anfangsverdacht wurde deswegen korrigiert. Der Vorwurf nun: versuchter Mord. Das Verfahren wurde an das Landgericht Lübeck verwiesen.
Tatverdächtiger beteuert Unschuld
Beim Prozessauftakt bestritt der Angeklagte alle Vorwürfe. Er sei von den Eigentümern des Hauses zu Unrecht angezeigt worden und könne sich nicht erklären, wie der Brand im Januar 2022 entstehen konnte. Den Vorwurf, er hätte den Tod anderer Hausbewohner in Kauf genommen, wies er entschieden von sich.
Der Prozess wird kommende Woche fortgesetzt, insgesamt sind sechs Verhandlungstage angesetzt. Wegen des dringenden Tatverdachts befindet sich der Angeklagte bis Prozessende in Untersuchungshaft.