380 Millionen Euro für Straßennetz und Radwege in SH
Autobahnen, Bundesstraßen, Radwege und Brücken - in die Verkehrsinfrastruktur in Schleswig-Holstein fließen in diesem Jahr Hunderte Millionen Euro. Der umstrittene Ausbau der A20 bleibt besonders im Fokus.
Bund und Land steigern 2023 ihre Investitionen in Straßen und Radwege. 380 Millionen Euro sollen in den Bau von Autobahnen, Bundesstraßen, Brücken, Radwege und das Landesstraßennetz fließen. Das sind 110 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, wie das Verkehrsministerium am Donnerstag in Kiel mitteilte.
Wichtigstes Autobahn-Projekt: Ausbau der A20
Besonders im Fokus steht dabei der Ausbau der A20 als Ost-West-Verbindung und Umfahrung Hamburgs. Den Grünen im Bund sehen das Projekt aus Umweltschutzgründen kritisch. Staatssekretär Tobias von der Heide (CDU) ist allerdings zuversichtlich, dass auf dem zehn Kilometer langen Abschnitt um Bad Segeberg vor 2025 mit dem Bau begonnen werden könnte. "Wir sind überzeugt, dass die (Projektgesellschaft) Deges im Rahmen der Fehlerheilung alle Aspekte des Umweltschutzes in beispielloser Gründlichkeit abgewogen hat und dieser wie alle weiteren Planfeststellungsbeschlüsse einer gerichtlichen Überprüfung standhalten wird", äußerte von der Heide.
121,1 Millionen Euro für Autobahnen
Für die Autobahnen im Land sind Investitionen von 121,1 Millionen Euro geplant. "Wir steigern dieses Jahr unsere Investitionen in den Ausbau der B404 zur A21, investieren in Brückensanierungen und Ersatzneubauten und natürlich in den Streckenerhalt wie an den Autobahnen A1, A7, A20, A21, A23 und der A210", berichtete Carsten Butenschön, Niederlassungsdirektor für die Autobahn GmbH. Bis 2030 seien auch 49 Brücken zu sanieren. "Das ist ein Kraftakt."
Sanierung von Landesstraßen und Radwegen vorantreiben
Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr treibt laut Vize-Direktor Frank Quirmbach besonders die Sanierung von Landesstraßen und Radwegen voran. Neben der Reparatur der bei einem Unfall beschädigten Holtenauer Hochbrücke, dem Projekt mit höchtser Priorität, seien über 100 Einzelmaßnahmen geplant. Zur Verfügung stehen dabei den Angaben zufolge 90 Millionen Euro für Landesstraßen, 15 Millionen Euro für Kreisstraßen und 20 Millionen Euro für das Radwegenetz. Für Neubau, Ausbau und Erhaltungsmaßnahmen von Bundesstraßen beinhaltet das Investitionspaket rund 91 Millionen Euro.
Dem Straßennetz in Schleswig-Holstein insgesamt gab von der Heide die Schulnote 3 bis minus 3. In fünf bis zehn Jahren solle es eine 2 sein, so der Staatssekretär.
Ausbau bringt Einschränkungen für Autofahrer
Mit den vielen Bauarbeiten gehen zwangsläufig Umleitungen und Sperrungen für viele Autofahrerinnen und Autofahrer einher. So wird die A1 bei Reinfeld im Kreis Stormarn am zweiten Wochenende im März in Richtung Lübeck voll gesperrt. Zwischen Klein Barkau und Warnau im Kreis Plön wird die B404, die zur A21 ausgebaut wird, einen Monat lang vom 20. Februar bis zum 19. März gesperrt sein.