Zerstückelte Leiche in Kanal in Nordhorn: Anklage erhoben
Nach dem Fund von Leichenteilen im Ems-Vechte-Kanal in Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim) hat die Staatsanwaltschaft Anklage beim Landgericht Osnabrück erhoben. Angeklagt ist ein Ehepaar aus Nordhorn.
Bei dem Paar handelt es sich um einen 55-jährigen Mann und seine fünf Jahre jüngere Frau. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, ist der Mann wegen Totschlags angeklagt, seine Frau wegen Beihilfe. Das mutmaßliche Opfer soll ein Bekannter des Paares gewesen sein. Bei einem gemeinsamen Trinkgelage soll der 53-jährige Lette die Frau belästigt haben, heißt es in der Anklageschrift. Daraufhin sei mit einer Flasche auf ihn eingeschlagen worden. Vermutlich durch die Schläge sei der Mann ums Leben gekommen.
Vermutlich mit Sägen in Wohnhaus zerstückelt
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Paar gemeinsam handelte. Beide seien körperlich eingeschränkt, dem Mann fehle ein Bein und auch die Frau sei auf Gehhilfen und einen Rollstuhl angewiesen. Die beiden Tatverdächtigen sollen den Letten im Anschluss an den Mord in ihrem Wohnhaus zerstückelt haben. Entsprechende Sägen und weiteres Werkzeugs mit Blutresten des Opfers seien bei den Verdächtigen gefunden worden, so die Staatsanwaltschaft. Die Überreste hätten sie dann zum knapp einen Kilometer entfernten Ems-Vechte-Kanal gebracht. Nach Angaben eines Sprechers des Landgerichts Osnabrück könnte der Prozess noch im August beginnen.
Opfer war bereits als vermisst gemeldet
Spaziergänger hatten die in Plastiktüten verpackte Leichenteile am 17. Februar im Ems-Vechte-Kanal entdeckt. Später stellte sich heraus, dass es sich bei dem Opfer um einen 53-Jährigen aus Nordhorn handelt - seine Arbeitskollegen hatten ihn bereits als vermisst gemeldet.