Wegen NS-Vergangenheit: Stadt Lingen benennt Sauerbruchstraße um

Der Rat der Stadt Lingen (Landkreis Emsland) hat am Donnerstag entschieden, dass die Sauerbruchstraße umbenannt werden soll. Zuvor wurde auf Antrag der FDP-Fraktion im Jahr 2022 beschlossen, dass alle Lingener Straßennamen, die nach Personen benannt sind, auf ihre NS-Vergangenheit geprüft werden, wie die Stadt mitteilte. Dabei ging es um Personen, deren Lebzeiten sich mit der NS-Zeit von 1933 bis 1945 überschnitten, hieß es. Nach Angaben der Stadt wurde der geschichtliche Hintergrund und das Handeln dieser Personen analysiert. In der Innenstadt betraf die Untersuchung sieben Straßen. Bei einer Abstimmung stimmte der Rat nun lediglich für die Umbenennung der Sauerbruchstraße. Laut Stadt lebte der Chirurg Ferdinand Sauerbruch von 1875 bis 1951. Den Angaben zufolge war er einer der führenden Mediziner der NS-Zeit - und galt als kritischer Unterstützer des NS-Regimes. Zudem habe er "rassenhygienische" Projekte und die Finanzierung von Menschenversuchen in Konzentrationslagern bewilligt, hieß es.
