Unbekannte zerstören mit Bagger Staudamm im Naturschutzgebiet
Unbekannte haben mit einem Bagger einen Staudamm in einem Naturschutzgebiet in Haren-Wesuwe (Landkreis Emsland) zerstört. Bürgermeister Markus Honnigfort reagierte entsetzt auf die Tat.
"Ich bin fassungslos, ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, dass so ein tolles Projekt sabotiert wird," sagte Honnigfort. "Dass das gegenüber Ehrenamtlichen gemacht wird, das ist das, was mich fassungslos macht. Da fehlen mir die Worte. Da engagieren sich Menschen in einem Verein, um etwas Gutes für die Natur zu machen und so etwas wird dermaßen sabotiert, das ist unbegreiflich." Zuvor hatten sich monatelang Ehrenamtliche mit der Renaturierung der Wörmer, einem kleinen Gewässer in Haren, beschäftigt. Das 90.000 Euro teure Projekt wurde durch den Sabotageakt weitgehend zerstört.
Arbeiten an der Wörmer waren fast fertig
Der Fischereiverein Wesuwe wollte den kleinen, verschlammten Teich wieder in einen vielseitigen Lebensraum verwandeln - mit Zuschüssen, Spenden und viel Eigeninitiative. Günter Eiken, Vorsitzender des Vereins, zeigte sich enttäuscht: "Wir waren mit der Entschlammung quasi schon fertig. Man konnte auch schon die ersten Fortschritte sehen, dass das Wasser klarer wurde. Auch dass sich Fische und Insekten wieder im Gewässer ansiedelten, konnte man schon sehen", so Eiken.
Fischereiverein ist nun erneut auf finanzielle Hilfe angewiesen
Eiken betonte aber auch, dass sich der Verein von dieser Tat nicht unterkriegen lasse. Der erste Schock sei überwunden und sie seien schon dabei, Gegenmaßnahmen zu erstellen und das Projekt weiterzuentwickeln. Der Vorsitzende des Fischereivereins schätzt, dass ungefähr 75 Prozent der Renaturierungsmaßnahmen von den Unbekannten beschädigt wurden. Eiken und seine Vereinskollegen müssen nun erneut Geld investieren, um das Projekt zu retten. Dabei hoffen sie auch auf Unterstützung der Stadt Haren.
Unbekannte brechen Bagger auf und zerstören Staudamm
Nach Polizeiangaben ereignete sich der Vorfall zwischen Freitagabend und Samstagvormittag. Demzufolge brachen die Unbekannten den Bagger auf, fuhren damit etwa 150 Meter bis zum Staudamm und öffneten ihn. Der Damm sollte den Wörmer durch ein Absetzbecken vor weiterem Faulschlamm schützen. In dem Wasser-Schlamm-Gemisch kippte der Bagger um - die Täter entkamen. Die Höhe des Schadens ist noch unklar. Es ist fraglich, wie der See weiter renaturiert werden kann. Die Polizei ermittelt, die Wasserbehörden sind informiert.