Der Angeklagte eines Mordprozesses im Landgericht Osnabrück zwischen seiner Dolmetscherin und seinem Anwalt © NDR Foto: Susanne Schäfer

Tödlicher Unfall auf A33: Fast vier Jahre Haft für den Angeklagten

Stand: 13.06.2024 07:08 Uhr

Nach einem tödlichen Autounfall auf der A33 bei Hilter am Teutoburger Wald hat das Landgericht Osnabrück einen 30-Jährigen wegen fahrlässiger Tötung zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

Damit blieb das Gericht weit unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Diese hatte wegen Mordes eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Die Staatsanwaltschaft warf dem Angeklagten vor, im vergangenen Oktober einen anderen Autofahrer auf der Autobahn zunächst bedrängt und schließlich gerammt zu haben. Das andere Fahrzeug sei daraufhin über die Leitplanke katapultiert worden. Ein 32-jähriger Beifahrer wurde aus dem Wagen geschleudert und starb.

Videos
Ein Auto nach einem schweren Verkehrsunfall © Nord-West-Media TV
1 Min

A33: 32-Jähriger stirbt bei Unfall nahe Borgloh

Ein 34-jähriger Mann war mit seinem Auto von der Fahrbahn abgekommen und gegen mehrere Bäume geprallt. (30.10.2023) 1 Min

Landgericht sieht keinen Vorsatz

Ein Vorsatz habe dem Mann jedoch nicht nachgewiesen werden können, sagte ein Gerichtssprecher nach dem Urteil. Der Angeklagte hatte die Tat im Verlauf des Prozesses bestritten. Er habe zwar mit Lichthupe und Warnblinklicht darauf gedrängt, zu überholen, allerdings habe er das andere Fahrzeug nicht abgedrängt. Stattdessen sagte der Angeklagte aus, der andere Fahrer habe seinen Wagen gerammt. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass der Angeklagte mit seinem Verhalten den anderen Fahrer zwar schikaniert, aber seinen Tod nicht billigend in Kauf genommen habe. Die Verteidigung hatte einen Freispruch gefordert, weil sich aus ihrer Sicht die Vorwürfe nicht bestätigt hätten.

Fahrer stellt sich nach Fahrerflucht

Der Prozess gegen den 30-jährigen Angeklagten begann Ende April vor dem Landgericht. Der Mann hatte sich zusammen mit seinem Arbeitgeber, der Halter des Fahrzeugs war, bei der Polizei gestellt, nachdem der Angeklagte seinem Chef von dem Vorfall berichtet hatte.

Weitere Informationen
Ein Auto nach einem schweren Verkehrsunfall © Nord-West-Media TV

Tödlicher Unfall auf A33: Flüchtiger Autofahrer stellt sich

Bei dem Unfall nahe Borgloh war ein 32-Jähriger gestorben. Der mögliche Unfallverursacher ist nun in Untersuchungshaft. (02.11.2023) mehr

Jederzeit zum Nachhören
Das historische Rathaus von Osnabrück. © Stadt Osnabrück, Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit Foto: Dr. Sven Jürgensen
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Osnabrück

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15:00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 13.06.2024 | 20:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Mitarbeiter von ANF und Besucher sitzen und stehen beim Erörterungstermin in Lingen in einer Halle. © picture alliance/epd-bild Foto: Detlef Heese

Rosatom-Einstieg in Lingen? Ex-Chef von ukrainischem AKW warnt

Der russische Staatskonzern arbeite eng mit dem Geheimdienst zusammen, hieß es. Einwände werden bis Freitag diskutiert. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?