Prozess um Randale in Schule: Entscheidung fällt ohne Angeklagte
Nachdem drei Jungen 2020 in einer Schule in Bissendorf randaliert haben sollen, stand eine Mutter vor Gericht. Zur für Dienstag geplanten Urteilsverkündung ist sie nicht erschienen. Eine Entscheidung fiel trotzdem.
Auf Vorschlag der Staatsanwältin wurden 150 Tagessätze von zehn Euro angesetzt. Der Prozess wird nun eingestellt. Legt die 44-Jährige innerhalb von zwei Wochen keinen Einspruch ein, ist das Urteil rechtskräftig. Damit wäre die Frau vorbestraft. Angeklagt war die alleinerziehende Mutter von zwei der Jungen unter anderem wegen Verletzung ihrer Aufsichtspflicht. Da die Frau am Dienstag nicht zum angesetzten Termin kam, wurde ein Strafbefehl ausgesprochen. Der Prozess vor dem Amtsgericht Osnabrück hatte sich immer wieder verzögert, unter anderem, weil Zeugen und Angeklagte nicht vernommen werden konnten.
Mutter soll Kinder unbeaufsichtigt gelassen haben
Die Staatsanwaltschaft hatte der 44-Jährigen vorgeworfen, ihre Söhne im Frühjahr und Sommer 2020 vor allem abends und nachts oft unbeaufsichtigt gelassen zu haben. Dabei waren die elf und zwölf Jahre alten Kinder laut Anklageschrift zuvor bereits in 19 Fällen auffällig geworden. Die Verteidigerin der Frau hielt die Anklage für unverhältnismäßig, da man Kinder in diesem Alter nicht rund um die Uhr beaufsichtigen könne.
Hoher Schaden verursacht
Die beiden Söhne der Frau sollen zusammen mit einem Freund im Jahr 2020 in einer Schule in Bissendorf (Landkreis Osnabrück) Dachfenster zerschlagen, Regale zerstört und Wasserhähne aufgedreht haben. Dadurch wurden laut Gericht mehrere Räume überschwemmt. Innerhalb kurzer Zeit entstand so ein Schaden von 150.000 Euro.