Maulwurf-Killer: Einsatz von Gift an Schule sorgt für Ärger
Der Maulwurf ist ein besonders geschütztes Tier - es darf nicht getötet werden. Deshalb sorgt ein Gifteinsatz an einer Schule in Dalum (Landkreis Emsland) für Diskussionen.
Ein Mann soll auf dem Schulgelände der Geschwister-Scholl-Schule in Geeste-Dalum mit einer Dose Gift Maulwurfshügel bearbeitet haben. Der Biologielehrer der Schule hatte dies beobachtet und die Giftdose mit der Aufschrift "Wühlmaus-Killer" fotografiert. Danach informierte er das Gesundheitsamt und die Gemeinde Geeste als Trägerin der Schule. Zunächst war unklar, ob das Gelände abgesperrt werden muss, um die insgesamt 320 Schülerinnen und Schüler vor giftigen Gasen zu schützen. Um sie zu warnen, machte Oberschulrektor Hermann-Josef Schulten eine Durchsage. Schulten ärgert sich, dass er nicht informiert war und der Gifteinsatz während des laufenden Schulbetriebs stattgefunden hat. "Da ist was richtig schief gelaufen", sagt der Schulleiter.
Schule will Informationen - Gemeinde äußert sich nicht
Trotz Nachfrage bei der Gemeinde Geeste hat Schulten bislang keine Informationen, wer den Gifteinsatz veranlasst und durchgeführt hat. Bei ihm rufen besorgte Eltern an. Die Gemeinde Geeste hüllt sich in Schweigen. Nachdem sie zunächst keine Medienvertretenden auf das Schulgelände gelassen hat, dürfen sich Journalistinnen und Journalisten mittlerweile ein eigenes Bild vor Ort machen. Nach NDR Informationen hat ein Schädlingsbekämpfungs-Unternehmen aus Lengerich den Wühlmaus-Killer eingesetzt - im Auftrag der Gemeinde Geeste. Diese habe dafür eine Ausnahmegenehmigung, da auf Sport- und Bolzplätzen ein erhebliches Verletzungsrisiko bestehe, so Schädlingsbekämpfer Andreas Groß. Der Landkreis Emsland prüft jetzt den Gifteinsatz - diese werden dort nur selten genehmigt. Nach einer Strafanzeige beschäftigt sich auch die Polizei in Lingen mit dem Fall.