Ein Angeklagter sitzt in einem Gerichtssaal in Verden. © NDR Foto: Maren Momsen

Getötete Inlineskaterin in Barenburg: Angeklagter äußert sich

Stand: 22.05.2024 09:30 Uhr

Im Prozess wegen des Mordes an einer 17-jährigen Inlineskaterin in Barenburg hat der Angeklagte weitere Details gestanden. Über seine Anwälte ließ der 43-Jährige mitteilen, sich nur lückenhaft an die Tat erinnern zu können.

Vor dem Landgericht Verden ließ der 43-Jährige am Dienstag erklären, er habe an diesem Tag im September nie einen Menschen töten wollen. Warum er mit einem Messer in der Hand neben der Getöteten im Straßengraben bei Barenburg (Landkreis Diepholz) gelandet sei, wisse er nicht. Er könne sich jedoch daran erinnern, dass die junge Frau geschrien habe, ließ der 43-Jährige über seine Anwälte verlauten. Danach habe er nicht gewusst, ob sie noch lebte, habe Panik bekommen und die Flucht ergriffen.

Angeklagter soll weitere Frau verletzt haben

Dem 43-Jährigen wird zudem vorgeworfen, später auch eine 30 Jahre alte Frau mit einem Messer an einer Tankstelle in Sulingen verletzt und eine 18-Jährige in der Region Hannover mit dem Auto angefahren zu haben. Beide Frauen habe er nicht töten wollen, hieß es am Dienstag in der verlesenen Aussage vor Gericht. Ihm sei klar, dass er für seine Taten bestraft werden müsse. Er hoffe aber auf wenige Jahre Haft, so seine Anwälte weiter.

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Eine Strafverteidigerin spricht zu dem Angeklagten in einem Gerichtssaal. © Screenshot
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Richter: Frauen waren Zufallsopfer

Nach Ansicht des Vorsitzenden Richters sind auch die anderen beiden Taten als versuchte Morde einzuordnen. Der Richter erklärte am Dienstag, der Angeklagte sei sehr unzufrieden mit seiner persönlichen Lebenssituation gewesen und habe sich mit der landwirtschaftlichen Arbeit auf dem Hof der Eltern überfordert gefühlt. Deshalb habe er sich Opfer gesucht, an denen er sich abreagieren konnte. Dafür habe er schlanke Frauen ausgewählt, weil er von diesen wenig Gegenwehr erwartet habe, sagte der Vorsitzende Richter. Der 43-Jährige habe sich überlegen fühlen wollen. Alle drei Opfer seien demnach Zufallsopfer gewesen.

43-Jähriger seit März vor Gericht

Bereits im Dezember hatte der Angeklagte gegenüber einem psychiatrischen Gutachter eingeräumt, die 17-jährige Inlineskaterin am 10. September 2023 in Barenburg getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, gezielt nach Frauen Ausschau gehalten zu haben, die einer früheren Mitschülerin ähnlich sahen. Der 43-Jährige sei enttäuscht gewesen, weil diese keine Beziehung mit ihm haben wollte, sagte die Staatsanwältin zum Prozessauftakt im März. Dank mehrerer Zeugen konnte der Mann später festgenommen werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 21.05.2024 | 15:00 Uhr

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