Betrug als falsche Pflegekraft: Prozess abgebrochen
Der Prozess gegen eine Emsländerin, die Versicherungen und Patienten um mindestens 150.000 Euro betrogen haben soll, ist vom Amtsgericht Lingen ausgesetzt worden. Grund für diese Entscheidung ist laut Gericht, dass zunächst ein psychiatrisches Gutachten erstellt werden soll. Der Anwalt der Angeklagten teilte mit, dass überprüft werden soll, ob seine Mandantin möglicherweise an einer bi-polaren Störung erkrankt ist. Das könne sich dann auch auf ihre Schuldfähigkeit auswirken. Nach Angaben eines Gerichtssprechers wird das Verfahren voraussichtlich in sechs bis neun Monaten neu beginnen. Die Staatsanwaltschaft wirft der 35-Jährigen gewerbsmäßige Untreue, Urkunden-Fälschung und Betrug in mehr als 70 Fällen vor. Sie soll sich als Pflegekraft ausgegeben haben - zum einen gegenüber einer Unfallversicherung: Der Anklage zufolge habe die Frau einen komplizierten Fußbruch behandeln lassen und dafür Betreuungskosten bei ihrer Versicherung geltend gemacht, die es gar nicht gegeben habe. Zum anderen habe sie pflegebedürftigen Menschen Hilfe angeboten, um sie zu betrügen. Dabei geht es in mehreren Fällen jeweils um mehr als 10.000 Euro. Zum Beispiel soll sie im Auftrag einer fußamputierten Frau Bargeld von deren Konto abgehoben und Überweisungen getätigt haben. Das Geld nutzte sie laut Anklageschrift dann aber für sich selbst.