Meppen: 17-Jährige gefesselt und bewusstlos in Ems geworfen?
In Meppen sollen vier Personen eine 17-Jährige gequält und dann gefesselt und bewusstlos in die Ems geworfen haben. Drei Männer sitzen wegen versuchten Mordes in U-Haft, eine Frau wegen Beihilfe.
Der Fall habe die Staatsanwaltschaft erschüttert, sagte Alexander Retemeyer von der Staatsanwaltschaft Osnabrück dem NDR Niedersachsen am Dienstag. Die Tat sei "sehr gruselig und grausam", so der Oberstaatsanwalt. "Das Motiv ist zurzeit noch unklar". Retemeyer selbst geht von einer "Abrechnung" zwischen den Beteiligten aus. "Wir gehen davon aus, dass das Mädchen großes Glück gehabt hat, dass sie diese Sache überlebt hat", sagte er dem NDR.
Über Stunden gequält und mit Messern lebensgefährlich verletzt
Die Tat soll sich am 27. Mai ereignet haben. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler soll die 17-Jährige die vier Beschuldigten kennen. "Sie ist von den Beschuldigten nach eigenen Angaben über mehrere Stunden an einem einsamen Ort, an den man sie gelockt hat, gequält worden. Am Ende ist sie dann in die eiskalte Ems geworfen worden, bewusstlos und gefesselt", sagte Oberstaatsanwalt Retemeyer. Dieser einsame Ort lag demnach im Bereich der Freilichtbühne Meppen. Die Jugendliche habe durch die Misshandlungen lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Retemeyer vermutet, dass sie im kalten Wasser aus der Bewusstlosigkeit erwacht ist und sich dadurch retten konnte.
Polizei: Motiv der Tat in Meppen unklar
Dem Opfer gelang es den Angaben der Ermittlerinnen und Ermittler zufolge, sich ans Ufer zu retten. Eine zu Hilfe eilende Anwohnerin habe um 4.12 Uhr die Polizei gerufen, heißt es vom Oberstaatsanwalt Retemeyer. Die 17-Jährige kam lebensgefährlich verletzt in ein Krankenhaus. Inzwischen besteht keine Lebensgefahr mehr, so die Ermittler. Bei den vier Beschuldigten handelt es sich laut Polizei und Staatsanwaltschaft um einen 24-jährigen Mann, eine 27-jährige Frau und zwei 19-Jährige. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das zuständige Amtsgericht gegen die drei Haupttäter einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes und gegen die Frau wegen Beihilfe zum Mord. Die Ermittlungen zum genauen Ablauf und dem Motiv der Tat dauern an.