Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD spricht während einer Veranstaltung in ein Mikrofon. © dpa Foto: Ben Kriemann

Volksfest mit hohem Besuch: Olaf Scholz auf dem Stoppelmarkt

Stand: 19.08.2024 06:34 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist heute Vormittag zu Gast auf dem Stoppelmarkt in Vechta. Er hält beim traditionellen Montagsempfang die Festrede. Für den Besuch gilt eine hohe Sicherheitsstufe.

Die Stadt hat sich nach eigenen Angaben seit Monaten auf den Besuch des Regierungschefs vorbereitet. Neben der Polizei sind Kräfte des Bundeskriminalamts (BKA) im Einsatz. Eine Hundestaffel soll ausschließen, dass irgendwo Sprengstoff versteckt ist. Die rund 800 geladenen Gäste dürfen die Niedersachsenhalle, in der der Bundeskanzler seine Rede halten wird, erst nach einer Sicherheitskontrolle betreten. Zuvor wird Scholz, abgeschirmt von seinen Bodyguards, einen kurzen Rundgang über das Gelände machen. Sein Auftritt in der Halle wird anschließend live vor das Zelt übertragen.

Scholz hält Festrede: "Eine sehr schöne Aufgabe"

Scholz ist nach Angaben der Stadt Vechta der erste amtierende Bundeskanzler, der auf dem Volksfest die Festrede hält. "Eine sehr schöne Aufgabe, auf die ich mich riesig freue", hatte Scholz im Vorfeld gesagt. Der Bundeskanzler ist nicht der einzige hochrangige Politiker auf dem Stoppelmarkt: Am Festumzug vor der Eröffnung am Donnerstag hatte unter anderem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) teilgenommen. "Volksfeste wie der Stoppelmarkt schaffen ein Miteinander und sind wichtig für den Zusammenhalt in der Gesellschaft", sagte Özdemir. Es gebe nur wenige Orte, an denen so viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen und mit verschiedenen Meinungen zusammenkämen. "Wir brauchen solche Orte, sonst kann eine Gesellschaft nicht funktionieren", so der Grünen-Politiker.

Stoppelmarkt endet mit Feuerwerk am Dienstag

Cem Özdemir (Grüne) bei der Eröffnung des Stoppelmarkts in Vechta mit zwei Frauen im Arm. © NDR Foto: Friederike Blömer
Beim Festumzug am Donnerstag waren Vechtas Bürgermeister Kristian Kater (SPD), Kornkönigin "Jana I.", Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Erdbeerkönigin "Thu-Ha I." (v.l.n.r.) dabei.

Bis zum 20. August können Gäste des Stoppelmarktes auf dem traditionellen Volksfest feiern. Zur mittlerweile 726. Ausgabe haben mehr als 500 Schaustellerinnen und Schausteller ihre Buden und Stände auf dem 160.000 Quadratmeter großen Marktgelände aufgestellt. Rund 20 große Festzelte und 20 Großfahrgeschäfte wurden aufgebaut. Die Veranstaltenden rechnen mit insgesamt mehr als 800.000 Besuchenden. Der Stoppelmarkt endet am Dienstag um 22 Uhr mit einem Feuerwerk.

Neues Awareness-Konzept beim Stoppelmarkt 2024

In diesem Jahr gibt es auf dem Stoppelmarkt zum ersten Mal ein Awareness-Konzept. Wenn sich Gäste unsicher fühlen, können sie mit der Frage "Wo geht's nach Panama?" um Hilfe bitten. Ansprechpersonen sind Polizei, Feuerwehr, Sanitäter und Mitarbeitende von Security, Ordnungsamt und Gastronomie. Durch die Kampagne sollen laut Vechtas Bürgermeister Kristian Kater (SPD) auch potenzielle Täter abgeschreckt werden. "Objektiv gesehen ist der Stoppelmarkt sehr sicher", sagte Kater. Im vergangenen Jahr habe es 90 polizeilich erfasste Delikte gegeben. Das sei bei den hohen Besucherzahlen im üblichen Rahmen, so der Bürgermeister. Den 725. Stoppelmarkt besuchten damals mehr als 800.000 Gäste.

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In diesem Jahr keine Pferde

In diesem Jahr findet der Stoppelmarkt ohne den traditionellen Pferde- und Viehmarkt statt, wie die Stadt Vechta mitteilte. Veranstaltende und Händler hätten in den vergangenen Jahren bemerkt, dass das Interesse des Publikums nachlasse, hieß es. Daher solle für den Stoppelmarkt in Zukunft ein neues Konzept gefunden werden, so die Stadt: möglicherweise eine Ausstellung zu zeitgemäßen Themen wie beispielsweise Tierwohl und Tierschutz.

Daher kommt der Name Stoppelmarkt

Der Stoppelmarkt wird seit 726 Jahren gefeiert und zählt zu den größten Volksfesten in Norddeutschland. Die erste urkundliche Erwähnung des Marktes ist auf das Jahr 1298 datiert. Wegen einer Pestepidemie in Vechta im Jahr 1577 wurde der Markt auf ein freies Feld außerhalb der Stadt verlegt, auf dem noch die Stoppelreste der Ernte waren. Seitdem heißt der Markt Stoppelmarkt.

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