Vierlinge statt Drillinge in Vechta - Baby erst bei Geburt entdeckt
Anais Rebeca, Eric Gabriel, Patrick Mathias und David Cristian – so heißen die Vierlinge aus Vechta. Dabei hatten alle mit Drillingen gerechnet. Das vierte Kind entdeckten die Ärzte erst während der Geburt.
Zwei Monate vor dem errechneten Geburtstermin kamen die Frühchen am 11. Februar im St. Marienhospital in Vechta per Kaiserschnitt zur Welt, so ein Sprecher des Krankenhauses. Die Säuglinge wiegen zwischen 1.120 und 1.480 Gramm. Der 22-jährigen Mutter und ihren vier Babys gehe es gut. Die Familie stammt aus Emden und ist jetzt zu siebt - vor zwei Jahren kam schon ein Bruder der Vierlinge zur Welt.
Ärzteteam war auf Drillingsgeburt vorbereitet
Das von Emden aus näher gelegene Krankenhaus in Aurich hätte eine Mehrlingsgeburt, egal ob drei oder vier Babys, nicht versorgen können. Darum wurde die Familie nach dem Einsetzen vorzeitiger Wehen nach Vechta ins Marienhospital verlegt. Die Klinik dort hat einen Neonatologie-Schwerpunkt, entsprechend viel Fachpersonal ist vor Ort. Das wurde für die Geburt der Vierlinge auch gebraucht: Für jedes Kind waren zwei erfahrene Fachärzte, zwei Oberärzte und drei Assistenzärzte im Einsatz, so das Krankenhaus. Außerdem haben sieben Kinderkrankenschwestern und eine Hebamme unterstützt. Bei der Geburt gab es dann die große Überraschung: Nicht drei, sondern vier Kinder erblicken in Vechta das Licht der Welt.
Vierlingsgeburten nur einmal pro Jahr in Deutschland
Statistisch gesehen werden deutschlandweit nur einmal im Jahr Vierlinge geboren. In Vechta gab es vor zehn Jahren die erste Vierlingsgeburt. Nun war es also wieder soweit: Neun Wochen vor dem errechneten Termin kamen die vier Babys auf die Welt. Was nach viel zu früh klingt, sei für eine Vierlingsgeburt eine relativ gute Ausgangslage, erklärt Chefarzt Dietmar Seeger. "Das ist ein sehr, sehr günstiges Schwangerschaftsalter. Da sollte man dann, wenn die ersten Probleme in der Versorgung der Kinder auftreten, eine Kaiserschnittentbindung machen."
Frühchen müssen noch im Inkubator bleiben
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Mindestens vier weitere Wochen müssen die Vierlinge auf der Intensivstation im Inkubator bleiben, um sich weiter zu entwickeln, so der Arzt. Dort sei das Licht gedimmt, damit sich die Neugeborenen in Ruhe an die Welt und die vielen Reize gewöhnen können. Noch werden die Vierlinge laut Krankenhaus über eine Magensonde ernährt, haben einen Venenkateter, über den sie Flüssigkeit bekommen, und werden beim Atmen unterstützt.
Stadt Emden bietet Unterstützung an
Die 22-jährige Mutter sei inzwischen entlassen worden und wieder zuhause in Emden, so ein Sprecher des Marienhospitals. Die Eltern könnten ihre Kinder immer besuchen, sie berühren, mit ihnen sprechen. Die Ärzte hoffen, dass die vier Geschwister Ende März gesund und munter die Klinik verlassen können. Den Alltag müsse die Familie dann aber nicht alleine stemmen, das hat die Stadt Emden bereits mitgeteilt. Über das "Frühe Hilfen"-Programm kann die Familie Unterstützung und Hilfe bekommen.
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