Unfall auf A1: Keine Verschlechterung bei Mutter und Baby
Bei einem Unfall auf der A1 bei Cappeln (Landkreis Vechta) sind in der Nacht zu Freitag vier Menschen verletzt worden, eine Mutter und ihr Baby lebensgefährlich. Ärger gab es in der Rettungsgasse.
Der Zustand der 36-jährigen Mutter und ihrer vier Monate alten Tochter habe sich zumindest nicht verschlechtert, sagte ein Polizeisprecher dem NDR Niedersachsen am Sonntagmittag. Über eine Verbesserung des Gesundheitszustandes werde die Polizei von den Kliniken grundsätzlich nicht informiert.
Unfallursache: Überhöhte Geschwindigkeit
Die Mutter und das Baby waren laut Polizei lebensgefährlich verletzt worden, als ihr Auto am Freitag aufgrund überhöhter Geschwindigkeit und Aquaplaning ins Schleudern geraten war und mit einem Elektroauto kollidierte. Dieses fing Feuer und brannte vollständig aus. Der 55-Jährige Fahrer wurde leicht verletzt. In dem ins Schleudern geratenen Auto saß neben der Mutter und dem Säugling der 46-jährige Vater, er erlitt am Steuer leichte Verletzungen. Die A1 war in Richtung Hamburg zwischen Vechta und Cloppenburg zeitweise voll gesperrt. Der Schaden beträgt laut Polizei mindestens 75.000 Euro.
Keine Rettungsgasse: Einsatzkräfte stecken im Stau
Die Feuerwehrkräfte seien zuerst nicht zur Unfallstelle durchgekommen, weil viele Autofahrerinnen und Autofahrer keine Rettungsgasse gebildet hätten, sagte ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr habe sich mühsam durch den Stau kämpfen müssen. Außerdem gab es einen Zwischenfall mit einem offenbar alkoholisierten Autofahrer. Dieser durchfuhr etwas später die mittlerweile freie Rettungsgasse. Als die Beamten den 46-Jährigen an der Unfallstelle stoppen wollten, beschleunigte er und fuhr über die Schuhspitze eines Polizisten. Anschließend hielt er auf den Mitarbeiter eines Abschleppunternehmens zu, der an Bergung der Unfallfahrzeuge beteiligt war. Beide Männer blieben dank einer schnellen Reaktion jedoch unverletzt.
Verfolgungsjagd endet bei Delmenhorst
Der 46-Jährige setzte seine Flucht auf der A1 in Richtung Hamburg mit laut Polizei waghalsigen Manövern fort. Erst an der Anschlussstelle Delmenhorst-Ost konnten die Beamten das Fahrzeug schließlich stoppen. Der aus dem Rhein-Neckar-Kreis stammende Mann war nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis und machte den Angaben zufolge einen berauschten Eindruck. Es wurden eine Blutprobe genommen und Ermittlungen wegen diverser Vergehen eingeleitet. Die Auswertung der Blutprobe lag nach Auskunft eines Polizeisprechers am Sonntag noch nicht vor.