Die abgebrannte Disco "Twister" in Sande. © NDR Foto: Sebastian Duden

Abgebrannte Disco "Twister" soll wieder aufgebaut werden

Stand: 24.11.2023 08:51 Uhr

Die abgebrannte Disco "Twister" in Sande (Landkreis Friesland) soll den Betreibern zufolge wieder aufgebaut werden. Zunächst müsse geklärt werden, was den Brand verursacht hat.

"Wenn alle Ermittlungen abgeschlossen sind, starten wir mit den Planungen für das Twister 2.0", hieß es auf der Website der Betreiber. Von Kosten in Millionenhöhe ist die Rede. Das Gebäude sei zwar versichert gewesen, das Inventar wie Licht- und Tonanlagen hingegen nicht. Wann der Wiederaufbau starten kann und ob es eine Spenden-Aktion geben wird, ist unklar.

Ordnungsamt bestätigt Asbestverdacht

Am Mittwoch hatte ein Bagger die Reste der Diskothek abgerissen. Das Gebäude war einsturzgefährdet, zudem seien in dem Dach teilweise Asbestplatten verbaut gewesen, hieß es vom Ordnungsamt. Einsatzkräfte mussten deshalb vor Ort Atemschutzmasken tragen. Eine Gefahr für Anwohnerinnen und Anwohner habe den Behörden zufolge nicht bestanden. Die Gehwege in der Nähe des Brandortes seien vorsorglich gesperrt worden.

Videos
Zwei Feuerweherleute bei Löscharbeiten der Großraumdisco "Twister". © Screenshot
3 Min

Großraumdisco "Twister" in Sande bei Feuer zerstört

Das Gebäude wurde abgerissen. Bei den Löscharbeiten wurde außerdem Asbest in Teilen des Dachs nachgewiesen. (22.11.2023) 3 Min

Disco-Brand: Polizei ermittelt zur Ursache und sucht Zeugen

Bislang ist unklar, wie das Feuer in der Nacht zu Mittwoch ausbrechen konnte. Brandermittler der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland nahmen am Mittwoch ihre Arbeit auf. Den Angaben der Polizei zufolge nutzten unter anderem eine Drohne für hochauflösende Film- und Bildaufnahmen. Auch ein Brandsachverständiger soll zur Aufklärung der Ursache herangezogen werden. "Wir suchen weiterhin nach Zeugen, nach wichtigen Hinweisen, um diesen Brand aufzuklären", sagte Polizeisprecherin Tina Albers. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren bis zum Mittag mit den Löscharbeiten sowie der Sicherung der Brandstelle beschäftigt.

Bestürzte Reaktionen vor Ort und im Internet

Die Betreiber der Diskothek reagierten bereits am Mittwochmorgen. Auf ihrer Website löschten sie alle ihre Veranstaltungen und zeigten sich bestürzt. Man sei "geschockt" und müsse "diesen Schmerz erstmal verarbeiten". An ihre Gäste appellierten sie: "Habt bitte Verständnis, dass wir uns aktuell auf Anfragen jeglicher Art nicht melden können. Wir werden uns melden, wenn der Zeitpunkt richtig ist." Auf Facebook erhielt die Disco unter einem Beitrag zum Brand zahlreiche Kommentare. So sprachen die Nutzerinnen und Nutzer unter anderem von einem "Schock", einem "riesigen Verlust " und von "Tränen in den Augen" als sie die Nachricht erreicht hat. Sie tauschten auch Erinnerungen an die Disco aus: "Was wir dort alles erlebt haben, unsere komplette Jugend hat sich dort an den Wochenenden abgespielt", schrieb eine Nutzerin. "So viele schöne Momente, geniale Menschen kennengelernt, einfach ein Ort wo man dem Alltag mal ein wenig vergessen konnte" und "Wie viele Stunden meiner Jugend hab ich dort verbracht ... Bei tiefsten Minusgraden nach der Party vorm Twister im Auto gepennt, nur um am nächsten Abend gleich wieder feiern zu können", hieß es in anderen Kommentaren.

Bürgermeister: "Twister" ist für viele ein zweites Zuhause

Auch der Bürgermeister der Gemeinde Sande, Stephan Eiklenborg (parteilos), hat Erinnerungen an die Diskothek: "Für viele ist das hier wie ein zweites Zuhause. Ehen haben sich hier angebahnt. Und selbst ich, der hier nicht aus Sande kommt, habe hier meine Jugend verbracht. Und so hat jeder in dieser Region zu diesem Gebäude irgendeinen Bezug."

Jederzeit zum Nachhören
Blick auf den Lappan, das Wahrzeichen der Stadt Oldenburg. © NDR Foto: Julius Matuschik
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Oldenburg

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15:00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 23.11.2023 | 15:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 1" liegt an der Columbuskaje. © dpa Foto: Sina Schuldt

Drei Jahre Bauzeit: Columbuskaje in Bremerhaven fertiggestellt

Bremerhavens kriselnde Kreuzfahrtbranche hofft auf neuen Schwung: Das Ziel sind 500.000 Passagiere jährlich. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen