Tödlicher Unfall in Delmenhorst: Flüchtiger Fahrer im Ausland?
Nach einem tödlichen Unfall in Delmenhorst, bei dem ein Fußgänger starb, hat die Polizei drei junge Leute ermittelt, die mutmaßlich im Unfallwagen saßen. Der mögliche Fahrer ist auf der Flucht.
Der 21 Jahre alte Sohn der Halterin des Unfallwagens hatte sich in der vergangenen Woche bei der Polizei Delmenhorst gemeldet, wie die Beamten am Montag mitteilten. In Begleitung eines Rechtsanwalts gab er demnach an, während des Unfalls im Wagen gesessen zu haben. Ebenfalls mit ihm im Auto sei noch eine 20-Jährige aus Delmenhorst gewesen. Gefahren worden sei der SUV aber von einem 21-jährigen Bekannten. Dieser ist laut Polizei auf der Flucht. Es gebe Hinweise darauf, dass er sich ins Ausland abgesetzt hat, hieß es. Nach ihm werde mit Hochdruck gefahndet. Die Halterin des Wagens hatte zuvor bestritten, am Steuer gesessen zu haben.
Zeugen finden Tatfahrzeug in Ganderkesee
Am Donnerstag hatten Beamte den schwarzen SUV neben einem Gelände einer ehemaligen Kunststofffabrik an der Oldenburger Landstraße in Ganderkesee sichergestellt. Zeugen hätten einen verdächtigen Mercedes ML gemeldet, der am Vortag noch nicht in dem Bereich gestanden hatte, teilte die Polizei mit. Der SUV zeige eindeutige und passende Unfallspuren und sei beschlagnahmt worden. Der am Unfallort abgebrochene Außenspiegel passe zum Fahrzeug, ebenso die anderen Spuren. Anhand der Fahrzeugidentifikationsnummer - Kennzeichen seien an dem SUV nicht mehr angebracht gewesen - sei es den Beamten gelungen, eine Frau aus Delmenhorst zu ermitteln, auf die das Fahrzeug zugelassen ist.
Große Beteiligung der Bevölkerung
Dem NDR in Niedersachsen sagte die Polizei daraufhin, es sei "nur noch eine Frage der Zeit", bis der Fahrer oder die Fahrerin gefunden werde. Die Polizei hat seit der Fahrerflucht Anwohner befragt, Pkw-Halteradressen überprüft und Werkstätten kontaktiert. Insbesondere die große Beteiligung der Bevölkerung habe zu einem ersten Fahndungserfolg geführt, teilten die Beamten mit.
Tödlicher Unfall in Tempo-30-Zone im Ziethenweg
Der Unfall hatte sich am Sonntag vor einer Woche zwischen 19.40 und 19.45 Uhr im Ziethenweg, einer Tempo-30-Zone in einem Wohngebiet, ereignet. Anwohner und Angehörige hatten dem Sprecher zufolge die Polizei alarmiert, nachdem sie einen Knall gehört hatten. Ein Wagen hatte einem Polizeisprecher zufolge auf Höhe der Nikolaus-Groß-Straße einen Fußgänger erfasst, der die Fahrbahn überquerte. Anschließend fuhr der Wagen weiter. Der sterbende 58-jährige Mann sei liegengelassen worden. Für den Fußgänger kam jede Hilfe zu spät, er starb noch an der Unfallstelle. Ein Kriseninterventionsteam aus der Stadt Delmenhorst und dem Landkreis Oldenburg hatte die Betreuung der Angehörigen des Mannes und der Zeugen übernommen.