Höhlenlöwe und Mammut: Einmalige Funde im Landesmuseum Oldenburg
Das Landesmuseum Oldenburg hat am Donnerstag gut 300 Fundstücke aus der Zeit der Neandertaler geschenkt bekommen. Gefunden hatte sie ein privater Sammler in der Grafschaft Bentheim.
Unter den geschenkten Stücken sind laut Museum bisher einmalige Funde für die nordwestdeutsche Region vom Höhlenlöwen und ein Kieferknochen des Wassermaulwurfs. Außerdem sind große Knochenfragmente von Steppenwisent und Wollhaar-Nashorn darunter, ein fußballgroßer Brustwirbel des Wollhaarmammuts und dessen Stoßzahn, eine Mammutrippe und ein Teil eines Rentiergeweihs. Außerdem sind aus Stein gehauene Werkzeuge wie Schaber oder Messer dabei. Die Werkzeuge seien etwa 44.000 bis 42.000 Jahre alt und stammten vom damals lebenden Neandertaler.
Erstmals Werkzeuge und Beutetiere am Westrand Niedersachsens gefunden
Bisher waren laut Museum nur im östlichen Niedersachsen Fundplätze bekannt, an denen Werkzeuge der altsteinzeitlichen Jäger und Sammler sowie die Knochen potenzieller Beutetiere gemeinsam gefunden wurden. Mit den nun überreichten Funden lasse sich das Leben der Neandertaler und ihrer tierischen Zeitgenossen am Westrand Niedersachsens nun erstmals näher erforschen.
Sammler war Direktor des Naturhistorischen Museums Denekamp
Der private Sammler Dick Schlüter überließ die Stücke dem Museum. "Ich weiß, dass die in guten Händen sind. Die Wissenschaft steht nicht still, die geht immer weiter und wir haben immer mehr Möglichkeiten, diese Sachen weiter zu erforschen und da neue Informationen rauszuholen", sagte er. Schlüter war Direktor des Naturhistorischen Museums in Denekamp bei Enschede.
Fundstücke stammen aus Sandgrube bei Gildehaus
In seiner Freizeit ist er jahrzehntelang mit seinem Motorrad zu einer Sandgrube bei Gildehaus in der Grafschaft Bad Bentheim gefahren und durchsuchte dort den Sand. Was er fand, hat er fachgerecht dokumentiert mit genauen Fundorten, sagte Museumsdirektorin Ursula Warnke nun erfreut. Die Fundstücke werden nun im Museum fotografiert, beschrieben und mit Nummern versehen. Forschende weltweit können in Zukunft online darauf zugreifen. Einige werden bis zum 28. April in der Dauerausstellung des Museums präsentiert.