Paketboten ausgebeutet? UPS-Subunternehmer verurteilt
Das Arbeitsgericht Oldenburg hat 13 Paketzustellern Recht gegeben, die gegen einen UPS-Subunternehmer in Westerstede geklagt hatten. Ob sie die ausstehenden Monatslöhne erhalten, ist aber zweifelhaft.
Der Geschäftsführer war am Mittwoch nicht zu der Verhandlung erschienen. In 13 Fällen ergingen daher sogenannte Versäumnisurteile gegen den Mann. Vier weitere Fälle wurden ruhend gestellt - weil auch die entsprechenden Kläger nicht vor Ort erschienen waren und keinen rechtmäßigen Vertreter geschickt hatten.
Zwei Monatsgehälter nicht gezahlt
Die Zusteller hatten geklagt, weil ihnen zwei Monatsgehälter nicht ausgezahlt wurden. Pro Person seien das rund 5.000 Euro, sagte Joachim Thöne, der Direktor des Oldenburger Arbeitsgerichts, dem NDR Niedersachsen. Die betroffenen Arbeitnehmer seien auf jeden Euro besonders angewiesen, so Thöne. Die rumänischen Paketboten hatten sich an Daniela Reim gewandt. Die gebürtige Rumänin arbeitet für die Organisation Arbeit und Leben in Oldenburg. Reim hatte den Zustellern den juristischen Weg aufgezeigt und die Kläger auch ins Arbeitsgericht begleitet.
Trotz Urteils: Paketzusteller gehen wohl leer aus
Dass die 13 Zusteller ihr Geld erhalten, ist allerdings nicht gesichert - trotz des Erfolgs vor Gericht. Die Betroffenen müssten wahrscheinlich nun über einen Gerichtsvollzieher versuchen, an ihr Geld zu gelangen: "Eventuell geht man dann auch leer aus", sagte ein Gerichtssprecher dem NDR. Der Geschäftsführer des Subunternehmens war bereits zu fünf vorherigen Gerichtsterminen nicht erschienen. Auch dabei hatten Arbeitnehmer ihren ausstehenden Lohn zurückgefordert.
Polizei stoppt unversicherte Lieferwagen
Im November waren die Paketboten zudem offenbar mit nicht versicherten Lieferwagen unterwegs. Die Polizei hatte drei beladene Paketwagen aus dem Verkehr gezogen. Das entsprechende Protokoll liegt dem NDR vor.