"Oldenburger Palme": Start in Grünkohl-Saison mit neuer Sorte
Oldenburg - selbst ernannte Kohltour-Hauptstadt - hat am Sonntag den Beginn der Grünkohl-Saison gefeiert. Die kommt mit einer Überraschung: der "Oldenburger Palme".
So heißt nämlich die neue Sorte, gezüchtet von Wissenschaftlern der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Sie sollte an deren Stand am Rathausmarkt von Christoph Hahn vorgestellt werden. Der promovierte Biologe schrieb nicht nur seine Doktorarbeit zum Thema Grünkohl, er züchtete das Gemüse sogar. Die neue Pflanze soll die besten Eigenschaften verschiedener Sorten in sich vereinen. In Fachkreisen heißt der Kohl "brassica oleracea cv. oldenburgia" - und auf dem Teller soll das kräuselige Gewächs natürlich eines: gut schmecken. Wie es schmeckt und wie es wächst, können Interessierte selbst herausfinden und somit Teil des wissenschaftlichen Prozesses werden. Am Sonntag sollte am Stand eine begrenzte Menge Saatgut verteilt werden.
Landwirte rechnen mit guter Grünkohl-Ernte
Dass die Oldenburger den Beginn der Grünkohl-Ernte feiern, hat lange Tradition. Für die kommende Saison sehen die Voraussetzungen gut aus. "Die Wachstumsbedingungen waren ideal", heißt es seitens der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer. Experten rechnen mit einer guten Qualität. Der erste Grünkohl für den Frischmarkt wurde nach Angaben der Kammer schon geerntet. Wenn das Wetter mitspiele, könnte die Ernte bis in den Februar andauern. Früher sei das Gemüse nicht vor dem ersten Frost angerührt worden. Denn erst bei Minustemperaturen wandelt sich die Stärke in Zucker um und Bitterstoffe in der Pflanze bauen sich ab. Bei den neuen Sorten reichen laut Experten kühle Temperaturen aus, damit der Grünkohl gut schmeckt. Im vergangenen Jahr wurden laut Statistischem Bundesamt mehr als 6.350 Tonnen Grünkohl in Niedersachsen geerntet.