Auf der Nordmole in Bremerhaven steht der Leuchtturm schief. © Sina Schuldt/dpa Foto: Sina Schuldt

Nach Absacken: Wiederaufbau von Moleturm wird konkret

Stand: 13.08.2023 10:59 Uhr

Ein in Schieflage geratener Leuchtturm in Bremerhaven sorgte Mitte August 2022 für viel Aufsehen. Schließlich musste der abgesackte Moleturm abgetragen werden. Nun wird sein Wiederaufbau konkret.

"Das Planungsfeststellungsverfahren wird bald eingeleitet", sagte ein Sprecher des Hafenbetreibers Bremenports. Möglichst zeitgleich soll der Bau des Leuchtturms ausgeschrieben werden. Im Herbst 2024 könnten die Arbeiten beginnen - und zwei Jahre später das Bauwerk fertiggestellt sein, so die aktuellen Planungen. "Am Ende wird Bremerhaven seinen Turm wiederbekommen, nur schöner", so der Sprecher.

"Wesentliche Teile der Optik haben wir erhalten"

Der im Jahr 1914 in Betrieb genommene Leuchtturm soll möglichst originalgetreu nachgebaut werden. Helfen sollen dabei Bilder einer Drohne, mit der der Turm vor dem Abtragen detailliert aufgenommen wurde. An der Spitze des Neubaus soll die originale, denkmalgeschützte Kuppel thronen. Der fünf Tonnen schwere Abschluss des Turms war nach Absacken der Mole nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen vom Turm gelöst und gesichert worden. Auch einige Verzierungen und die Fenster konnten gerettet werden. "Die wesentlichen Teile der Optik haben wir erhalten", sagte der Sprecher.

Leuchtfeuer seit 1914 in Betrieb

Passanten beobachten wie die Huppel vom schiefen Turm gehoben wird. © dpa-Bildfunk Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Die denkmalgeschützte Kuppel konnte erhalten werden. Ihre Abtrennung vom Turm gestaltete sich vor einem Jahr schwieriger, als erwartet. (Archivbild)

Die Nordmole an der Weser, an deren Spitze der historische 20 Meter hohe Turm stand, ist eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. In der Nacht zum 18. August 2022 war die Mole an der Geestemündung abgesackt. Acht Tage im August wurde um den schiefen Turm gerungen. Das mehr als 100 Jahre alte Bauwerk wurde provisorisch gesichert, eine überdimensionale, schwimmende Plattform mit Strohballen sollte ihn im Zweifelsfall auffangen. Schließlich wurde er komplett abgebaut.

Millionenschwere Sanierung war bereits beschlossen

Was konkret zum Absacken des Turms geführt hat, gilt als unklar. Schon lange vorher habe sich abgezeichnet, dass er saniert werden müsse, sagte der Bremenports-Sprecher. Unter anderem war die Holzkonstruktion morsch und von Muscheln befallen. Bereits seit dem Jahr 2011 war der Bereich um den Turm offiziell abgesperrt. 2019 beschloss der Bremer Senat die Sanierung - für 27,5 Millionen Euro. Doch dazu kam es nicht mehr. Wie hoch die Kosten für den Wiederaufbau werden, ist nicht bekannt. Allein die Abtragung des Turms soll etwa eine Million Euro gekostet haben.

Weitere Informationen
Westerheversand Leuchtturm © Fotolia.com Foto: JFL Photography

Die schönsten Leuchttürme im Norden

Sie thronen an der Küste, auf Inseln oder im Meer. Leuchttürme sind beliebte Ausflugsziele. Eine Auswahl der schönsten Türme. Bildergalerie

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 13.08.2023 | 12:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht vor einem Wohnhaus. © NonstopNews

Ermittlern gelingt Schlag gegen Bande mit 13 Beschuldigten

Den Verdächtigen werden mehrere Straftaten vorgeworfen. Dazu gehören Betrug, Geldwäsche, Zwangsarbeit und Menschenhandel. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen