Nach Absacken: Wiederaufbau von Moleturm wird konkret
Ein in Schieflage geratener Leuchtturm in Bremerhaven sorgte Mitte August 2022 für viel Aufsehen. Schließlich musste der abgesackte Moleturm abgetragen werden. Nun wird sein Wiederaufbau konkret.
"Das Planungsfeststellungsverfahren wird bald eingeleitet", sagte ein Sprecher des Hafenbetreibers Bremenports. Möglichst zeitgleich soll der Bau des Leuchtturms ausgeschrieben werden. Im Herbst 2024 könnten die Arbeiten beginnen - und zwei Jahre später das Bauwerk fertiggestellt sein, so die aktuellen Planungen. "Am Ende wird Bremerhaven seinen Turm wiederbekommen, nur schöner", so der Sprecher.
"Wesentliche Teile der Optik haben wir erhalten"
Der im Jahr 1914 in Betrieb genommene Leuchtturm soll möglichst originalgetreu nachgebaut werden. Helfen sollen dabei Bilder einer Drohne, mit der der Turm vor dem Abtragen detailliert aufgenommen wurde. An der Spitze des Neubaus soll die originale, denkmalgeschützte Kuppel thronen. Der fünf Tonnen schwere Abschluss des Turms war nach Absacken der Mole nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen vom Turm gelöst und gesichert worden. Auch einige Verzierungen und die Fenster konnten gerettet werden. "Die wesentlichen Teile der Optik haben wir erhalten", sagte der Sprecher.
Leuchtfeuer seit 1914 in Betrieb

Die Nordmole an der Weser, an deren Spitze der historische 20 Meter hohe Turm stand, ist eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. In der Nacht zum 18. August 2022 war die Mole an der Geestemündung abgesackt. Acht Tage im August wurde um den schiefen Turm gerungen. Das mehr als 100 Jahre alte Bauwerk wurde provisorisch gesichert, eine überdimensionale, schwimmende Plattform mit Strohballen sollte ihn im Zweifelsfall auffangen. Schließlich wurde er komplett abgebaut.
Millionenschwere Sanierung war bereits beschlossen
Was konkret zum Absacken des Turms geführt hat, gilt als unklar. Schon lange vorher habe sich abgezeichnet, dass er saniert werden müsse, sagte der Bremenports-Sprecher. Unter anderem war die Holzkonstruktion morsch und von Muscheln befallen. Bereits seit dem Jahr 2011 war der Bereich um den Turm offiziell abgesperrt. 2019 beschloss der Bremer Senat die Sanierung - für 27,5 Millionen Euro. Doch dazu kam es nicht mehr. Wie hoch die Kosten für den Wiederaufbau werden, ist nicht bekannt. Allein die Abtragung des Turms soll etwa eine Million Euro gekostet haben.
