Erdbeben bei Syke sorgt für Schäden an Gebäuden
Im Landkreis Diepholz hat am Montagmittag die Erde gebebt. Laut dem zuständigen Landesamt hatte das Beben eine Stärke von 3,6 und war eines der stärksten in Niedersachsen in den vergangenen zehn Jahren.
Nach Angaben eines Sprechers des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) lag das Epizentrum etwa drei Kilometer südlich von Syke im Landkreis Diepholz. Die nahegelegene B6 sei bei dem Beben nicht beschädigt worden. Es seien leichte Schäden an Gebäuden entstanden, so das LBEG. Ursächlich für die Bewegungen im Untergrund ist demnach vermutlich das Erdgasfeld "Klosterseelte/Kirchseelte/Ortholz", das von dem Energieunternehmen ExxonMobil betrieben wird. Durch die Gasförderung entstünden Spannungen und Schwächezonen im Untergrund, so der Sprecher. Diese Spannungen würden bei Erdbeben ruckartig abgebaut. Mit Nachbeben sei nicht zu rechnen, hieß es. Ein Beben der Stärke 3,6 gab es zuletzt im Jahr 2018 bei Lastrup (Landkreis Cloppenburg).
Betreiber von Erdgasfeld in Beweispflicht
Das LBEG wird nach Angaben des Sprechers einen sogenannten Einwirkungsbereich festlegen. Sollten Schäden innerhalb dieses Areals auftreten, gilt die Umkehr der Beweislast. Das bedeutet, dass Menschen, die im Zusammenhang mit dem Erdbeben etwa Gebäudeschäden feststellen, nicht beweisen müssen, dass diese durch die Untergrundbewegung zustande gekommen sind. Stattdessen stehe der Betreiber des Erdgasfeldes in der Pflicht, darzulegen, dass er nicht für den entstandenen Schaden verantwortlich ist. Genauere Informationen zur Ausdehnung des Einwirkungsbereichs will das Landesamt eigenen Angaben zufolge noch bekannt geben.
Auch in Emlichheim bebt der Boden
In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte zudem in Emlichheim (Landkreis Grafschaft Bentheim) die Erde gebebt. Mit einer Stärke von 2,1 war das Beben leicht wahrnehmbar, hieß es vom LBEG. Auch hier war wohl die Erdgasförderung in dem Gebiet die Ursache. Bei Emlichheim fördert das Unternehmen Wintershall DEA Erdgas- und Erdöl. In der Grafschaft Bentheim und im Emsland wurden seit zehn Jahren keine Beben mehr verzeichnet.