Nach Tod von Ex-Steinhoff-Chef: Verfahren wird wohl eingestellt
Der Ex-Chef des Möbelkonzerns Steinhoff, Markus Jooste, ist in Südafrika durch eine Schusswunde am Kopf gestorben. Gegen den 63-Jährigen lief ein Verfahren. Laut Landgericht Oldenburg wird es voraussichtlich eingestellt.
Dafür müsse zunächst eine offizielle Bestätigung erbracht werden, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag. Im April 2023 hatte vor dem Landgericht in Oldenburg ein Prozess gegen Jooste begonnen, unter anderem wegen des Vorwurfs der Anstiftung zur Bilanzmanipulation. Der 63-Jährige mit Wohnsitz in Südafrika war jedoch nicht zu dem Prozess erschienen. Daraufhin wurde das Verfahren gegen ihn ausgesetzt und ein Haftbefehl erlassen.
Finanzbehörde in Südafrika verhängte Geldstrafe
Erst am Mittwoch hatte die südafrikanische Finanzaufsichtsbehörde FSCA eine Strafe in Höhe von 475 Millionen Rand (umgerechnet etwa 23 Millionen Euro) gegen Jooste verhängt. Der Vorwurf: Jooste habe falsche und irreführende Aussagen im Zusammenhang mit dem Steinhoff-Bilanzskandal gemacht. Der ehemalige Vorstandschef hätte die Zahlung innerhalb eines Monats begleichen müssen. Steinhoff wurde in Westerstede (Landkreis Ammerland) gegründet, aber von Südafrika aus gesteuert. 2017 wurden mutmaßliche Manipulationen bekannt, woraufhin der Wert des Unternehmens an der Börse abstürzte. Steinhoff galt lange als Europas zweitgrößter Möbelkonzern.
Jooste beging vermutlich Suizid
Nach Angaben der südafrikanischen Polizei wurde der 63-Jährige am Donnerstag mit einer Schusswunde am Kopf in ein Krankenhaus in der Küstenstadt Hermanus eingeliefert. Dort sei er kurz darauf verstorben, sagte ein Polizeisprecher. Südafrikanische Medien zufolge handelt es sich um einen Suizid. Laut Sprecher hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet.
