Brand in Osterholz-Scharmbeck: Ermittler gehen von Brandstiftung aus
Bei einem Brand in Osterholz-Scharmbeck wurden 22 Menschen verletzt - zwei von ihnen lebensgefährlich. Grund war laut Polizei brennender Müll im Keller. Sie ermittelt wegen schwerer Brandstiftung.
Spezialisten untersuchten am Montag den Keller des Hauses, sicherten Spuren und entnahmen Proben, teilte eine Polizeisprecherin mit. Eine technische Ursache könne den Angaben zufolge ausgeschlossen werden.
Menschen durch Feuer in Wohnungen eingeschlossen
Den Angaben der Einsatzkräfte zufolge waren am Samstag gegen 23 Uhr mehrere Notrufe bei den Polizei- und Feuerwehrleitstellen eingegangen, weil aus dem unteren Bereich des Wohnblocks starker Rauch aufstieg und vor allem in den oberen Stockwerken Menschen in ihren Wohnungen eingeschlossen waren. Die Feuerwehr Osterholz rückte an und rettete Personen teilweise mit der Drehleiter von ihren Balkonen. Wie die Freiwillige Feuerwehr Osterholz-Scharmbeck mitteilte, versuchten während der Rettungsmaßnahmen immer wieder besorgte Angehörige in das verrauchte Gebäude zu gelangen.
Ein Verletzter wird in Spezialklinik geflogen
Die Feuerwehrleute retteten 47 Personen, 12 davon über die Drehleiter, 15 mit Brandfluchthauben durch das Treppenhaus und weitere 20 über Leitern auf der Rückseite des Gebäude. Laut Polizei ließ es sich nicht verhindern, dass 17 Menschen durch Rauchgasvergiftungen leicht und drei weitere schwer verletzt wurden. Immer noch schweben zwei Menschen in Lebensgefahr, darunter ein 43-Jähriger, der mit schweren Brandverletzungen in eine Spezialklinik geflogen werden musste.
Haus weiterhin unbewohnbar
Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Kellerbrand zu löschen und die Menschen aus dem Gebäude zu holen. Gegen Mitternacht sei der Brand gelöscht gewesen, hieß es, der gesamte Einsatz dauerte bis etwa 4 Uhr am Morgen. Polizei und Feuerwehr ließen die betroffenen Bewohner noch kurz dringend benötigte Dinge aus ihren Wohnungen holen, bevor sie das Gebäude bis auf Weiteres verlassen mussten. Das Haus sei unbewohnbar. 25 Rettungswagen sowie fünf Notärzte kümmerten sich um die Verletzten. Auch Vertreter der Stadt seien am Brandort gewesen, unter anderem um die Bewohnerinnen und Bewohner in anderen Wohnungen unterzubringen. Diejenigen, die keine alternative Unterbringungsmöglichkeit hatten, wurden laut Freiwilliger Feuerwehr durch den Rettungsdienst in einer Notunterkunft betreut. Die Polizei Verden/Osterholz ermittelt weiter zur Brandursache gegen Unbekannt. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei Osterholz unter der Telefonnummer (04791) 30 70 zu melden.