Vermisster Student Aurel S.: Polizei findet männlichen Leichnam

Stand: 16.10.2024 21:38 Uhr

Einsatzkräfte haben am Mittwochabend in der Ilmenau bei Melbeck eine Leiche gefunden. Um wen es sich bei dem Toten handelt, ist noch unklar. In der Region wird der 19-jährige Student Aurel S. vermisst.

Wie die Polizei in Lüneburg mitteilte, fanden Einsatzkräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft bei erneuter Suche gegen 18.15 Uhr den leblosen Körper in der Ilmenau im Umfeld eines Campinggeländes in Melbeck. Dabei handele es sich um die Leiche eines jungen Mannes. Die abschließende Identifizierung stehe noch aus, auch die Ermittlungen zur Todesursache dauerten noch an, hieß es. Eine Obduktion wurde angeordnet. Die Ermittler stünden im engen Kontakt mit den Angehörigen des 19-jährigen Vermissten.

DLRG hatte geplant am Abend noch einmal zu suchen

Zuvor hatte die Polizei die offizielle Suche nach dem jungen Mann für zunächst beendet erklärt. Sie hatte aber auch angekündigt, dass Einsatzkräfte der DLRG Bereiche der Ilmenau am Abend noch einmal überprüfen wollten. Schon am Morgen hatten die Ermittler die Suche an Land beendet und sich auf die Ilmenau beschränkt. Mit einem Sonarboot suchten Einsatzkräfte den gesamten Bereich des Flusses zwischen Melbeck und Lüneburg ab - ohne eine Spur, die zu dem vermissten Studenten führen könnte. Es gebe keine neuen Anhaltspunkte, so ein Polizeisprecher.

Aurel S. seit Freitag vermisst

Der 19-Jährige hatte laut Polizei am Freitagabend mit anderen Studierenden eine Erstsemesterparty auf einem Campingplatz an der Ilmenau gefeiert. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass er dort auch übernachte. Gegen 23 Uhr wurde Aurel S. zuletzt auf der Feier gesehen. Dann verlor sich seine Spur. Den Angaben zufolge war er stark betrunken. Das Handy des 19-Jährigen lag an dessen Schlafplatz. Seine Smartwatch hatte er den Ermittlern zufolge nicht bei sich, sodass er nicht geortet werden kann. Am Dienstag waren die Einsatzkräfte auf zwei Stellen in der Ilmenau gestoßen. Taucher untersuchten diese noch einmal genauer, ohne etwas zu finden. Zudem hatte ein Hubschrauber das Gewässer und anliegende Gebiete überflogen. Wie die "NordWestZeitung" berichtet, stammt Aurel S. ursprünglich aus dem Landkreis Oldenburg. Bis vor wenigen Wochen soll er demnach in Huntlosen gewohnt haben und dann zum Studium nach Hamburg gezogen sein.

VIDEO: Suche nach 19-jährigem Studenten geht weiter (1 Min)

Personenbeschreibung des vermissten Studenten

Aurel S. wird wie folgt beschrieben:

  • rund 1,75 Meter groß
  • sportlich
  • braunes, nach vorne gegeltes Haar
  • Bekleidung: Reißverschlussjacke mit weißer Aufschrift "eightyfive", blaue Jeans und weiße Nike AirForce Schuhe

Hinweise zum Verbleib von Aurel S. nimmt die Polizei Lüneburg unter der Rufnummer (04131) 83 06 22 15 entgegen.

Auch Bilder von Überwachungskameras ausgewertet

Bereits am Sonntag hatten mehr als 100 Einsatzkräfte nach dem 19-Jährigen zu Wasser und zu Land gesucht. Auch Bilder von Überwachungskameras von einer Tankstelle und einem Geschäft in Melbeck wurden gesichtet - eine Spur von dem jungen Mann fanden die Ermittler dabei nicht. Am Montag nahm die Bereitschaftspolizei die Suche erneut auf. In mehreren Waldstücken und auf einem Campingplatz suchten Beamte nach Angaben der Lüneburger Polizei. Bei der Suche kamen Mantrailer-Hunde und Drohnen zum Einsatz.

Polizei geht Hinweisen aus Bevölkerung nach

Die Ermittlerinnen und Ermittler stünden in engem Kontakt mit den Angehörigen des Vermissten, hieß es. Diese unterstützten die Maßnahmen. In den sozialen Netzwerken veröffentlichte die Familie ein Suchplakat mit einem Foto des 19-Jährigen. Immer mal wieder gebe es Hinweise aus der Bevölkerung. Die Polizei gehe jedem Hinweis nach, sagte ein Sprecher dem NDR Niedersachsen. "Wir müssen vom Schlimmsten ausgehen", so der Sprecher.

TU-Präsident: "Ein Schock für uns alle"

Der Präsident der TU Hamburg, an der Aurel S. im ersten Semester studiert, äußerte sich bestürzt über dessen Verschwinden. "Das Semester beginnt mit einem Schock für uns alle", sagte Andreas Timm-Giel. "Wir hoffen natürlich immer noch auf einen guten Ausgang." Die Gedanken des Präsidiums, der Kommilitonen und der Fachschaft seien bei der Familie des Studenten, bei seinen Freunden und den Erstsemestern, die an der Feier teilgenommen hätten. Die Teilnehmer würden in Hamburg durch die TU psychologisch betreut.

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NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 16.10.2024 | 15:00 Uhr

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