Wegen Sanierungsstau: Das Panzermuseum in Munster vergammelt
Vor Jahren ist die Sanierung des Deutschen Panzermuseums in Munster bewilligt worden: Der Bund gab dafür gut 19 Millionen Euro frei. Doch das zugesagte Geld lässt bislang auf sich warten.
Marode Hallen, kaputte Sanitäranlagen und Nässe: Das Deutsche Panzermuseum in Munster (Landkreis Heidekreis) leidet unter einem massiven Sanierungsstau. Es fehlt eine Heizung, es friert und es regnet rein. Die Folgen: In den ausgestellten Panzern reißen an den Sitzen die Gummi-Überzüge ab, das Leder und die Stoffe lösen sich auf. Museumsdirektor Ralf Raths warnt deshalb schon länger vor dem Verfall des Museums. Er hofft auf eine schnelle Lösung, damit die wertvollen Ausstellungsstücke nicht weiter vergammeln. Und er wünscht sich, dass in Zukunft noch mehr Exponate ausgestellt werden können. Die Ausstellungsfläche von 10.000 Quadratmetern sei zu klein, so Raths.
Museum wartet seit Jahren auf versprochene Unterstützung
Um weitere Schäden zu verhindern, wurden dem Panzermuseum im Jahr 2018 gut 19 Millionen Euro für Sanierungsarbeiten aus Bundesmitteln bewilligt. Mit diesem Geld soll das Museum wieder in Schuss gebracht werden. Gesehen hat das Museum laut Direktor Raths davon aber noch keinen Cent. Dabei seien die Mittel für das Museum im Haushalt fest eingeplant, so der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil. Allerdings scheitert die Auszahlung der Finanzspritze an der Verwaltung.
Panzermuseum leistet wichtigen Beitrag zur politischen Bildung
Das Problem sind laut Bürgermeister Ulf-Marcus Grube (CDU) die unterschiedlichen Zuständigkeiten: Das Museumsgebäude gehöre formell der Stadt, sei aber auf einer Bundesliegenschaft gebaut. Diese Konstellation erschwere die Auszahlung des Geldes. Mit dem maroden Zustand des Museums ist auch Grube unzufrieden. Er betont, wie wichtig die Sanierung des Museums sei. Immerhin lockte das Panzermuseum allein im vorigen Jahr rund 120.000 Besucher an. Auch in den sozialen Netzwerken ist die Ausstellung beliebt - mit 128.000 Abonnenten auf dem YouTube-Kanal. Damit sei das Museum besonders für die Aufklärung jüngerer Menschen wichtig, so der Bürgermeister.
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