Gorleben: Ab 2024 werden Schächte mit Salz gefüllt
Nach dem jahrzehntelangen Streit um Gorleben als Standort für ein Atommüll-Endlager wird die Anlage mittlerweile zurückgebaut. Ab 2024 werden 400.000 Tonnen Salz in die Schächte gebracht.
Dieses Salz durfte nicht weiterverarbeitet werden und liegt auf einer riesigen Halde. Denn als Niedersachsens CDU-Regierung unter Ministerpräsident Ernst Albrecht vor nunmehr 46 Jahren den Salzstock Gorleben als Standort für ein mögliches Atommüllendlager auswählte, wurde verfügt, dass dieses Salz für den Fall vorhanden sein müsse, dass der Standort eines Tages doch nicht mehr als Endlager in Frage kommt. Und da Gorleben mittlerweile aus der Standortsuche herausgenommen wurde, wird nun zurückgebaut. "Dieses Jahrzehnt wird man mindestens mit der Abwicklung beschäftigt sein", sagt Christian Islinger, Geologe bei der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE).
Endlager für Atommüll erst im Jahr 2068?
Doch vorbei ist das Kapitel "Atommüll" für das Wendland noch lange nicht. Im Zwischenlager, das ganz in der Nähe liegt, befinden sich in einer oberirdischen Halle 113 Castorbehälter. Solange es kein Atommüllendlager gibt, wird der Müll dort gelagert. Doch die Endlagersuche wird sich um mehrere Jahrzehnte verzögern. Im schlimmsten Fall könnte erst im Jahr 2068 ein Endlager-Standort gefunden sein, hatte die BGE im Oktober vergangenen Jahres bekanntgegeben. Der atomare Abfall wird damit viel länger in den Zwischenlagern bleiben. Die Genehmigung für das Zwischenlager erlischt jedoch 2034. Das ist auch einer der Gründe, warum die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg weiterhin sonntags vor den Toren der Anlage demonstriert.
Forderung: Zwischenlager muss besser geschützt sein
Viele in der Region sorgen sich, dass die bestehende Genehmigung einfach verlängert werden könnte. "Eigentlich können wir ein Jahrhundert Zwischenlager einplanen", sagt etwa Martin Donat, Vorsitzender des Ausschusses Atomanlagen im Kreistag. Er fordert eine vollständige Überprüfung und Härtung des Lagers, um gegen Flugzeugabstürze, Kriegseinwirkungen und Terroranschläge besser gewappnet zu sein.