1.100 Kilometer: Jasper Lichte startet beim "Race Across Germany"
Jasper Lichte aus Buxtehude nimmt erstmals am "Race Across Germany" teil. Neben der Qualifikation für das "Race Across America" peilt der 24-Jährige bei diesem Radmarathon auch gleich den Streckenrekord an.
"Ich bin einfach ein sehr ehrgeiziger Mensch und stecke mir immer große Ziele. Nur ankommen reicht mir nicht." Wenn Jasper Lichte das sagt, glaubt man es ihm sofort. Dabei kommt der 2,01 Meter große Radsportler keineswegs arrogant rüber, sondern sehr sympathisch.
1.000 Kilometer von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen - ohne Pausen
36 Stunden und 39 Minuten - das ist die Zeit, die er unterbieten möchte. Auf diese Bestmarke trainiert Lichte seit rund neun Monaten hin. Am 7. Juli geht es mit rund 80 weiteren Teilnehmern in Flensburg auf die 1.100 Kilometer lange Strecke nach Garmisch-Partenkirchen. Ohne Pausen, ohne Schlaf.
Grenzen austesten ist sein Antrieb
"Meine Sporthistorie war schon immer Langstrecke", sagt der 24jährige. So belegte er im Langstreckenrudern über 180 Kilometer den zweiten Platz bei der inoffiziellen Langstrecken-WM 2020 in Genf. Deshalb hat Lichte auch wenig Bedenken, dass sein Vorhaben an der Kondition scheitert. Vielmehr könnte das Wetter eine entscheidende Rolle spielen. "Hitze wäre für mich ein großes Problem. Ich bin nicht so hitzeresistent", sagte der Athlet und hofft auf angenehme Temperaturen Anfang Juli.
Auch mal ein Witz als Motivation
Damit er in möglichen Schwächephasen auf Kurs bleibt und auch regelmäßig energiereiche Flüssignahrung zu sich nimmt, begleitet ihn ein siebenköpfiges Team. Dem gehören unter anderem seine Trainerin, ein Mechaniker und Mona Flathmann an. Die ehemalige Leistungssportlerin im Rudern ist während des Rennens über Funk für die Motivation zuständig. "Ich werde ihm bestimmt auch immer mal einen Witz erzählen, aber ihn vor allen Dingen daran erinnern, sein Ziel vor Augen zu haben und fokussiert zu bleiben."
Ohne Sponsoren geht es nicht
Rund 12.000 Euro kostet dieses Projekt. Da sind die beiden Rennräder nicht eingerechnet. Jasper Lichte hat großes Glück, dass sein Chef ihn großzügig unterstützt. Auch bei der Gestaltung der Arbeitszeiten. Die kann sich der Softwareentwickler größtenteils frei einteilen. "Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich Menschen habe, die mir das so ermöglichen. Deshalb will ich beim 'Race Across Germany' eben auch erfolgreich sein", sagt der Buxtehuder.
Das nächste Ziel: "Race Across America"
Sollte es am Ende nicht mit dem Streckenrekord klappen, möchte er zumindest unter der 48-Stunden-Marke bleiben. Damit hätte Jasper Lichte sich für das "Race Across America" qualifiziert. Dort geht es über 5.000 Kilometer von der West- zur Ostküste. Spätestens dann kann er sich wieder neue, große Ziele setzen.
Korrekturhinweis: In einer vorherigen Version des Beitrags hieß es, die Strecke führe über 1.000 Kilometer von Flensburg nach Kiel. Das ist natürlich nicht so. Die Strecke führt von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.