Zwei Männer erstochen: Mutmaßlicher Täter schuldunfähig?
Nach dem gewaltsamen Tod zweier Männer in Hannover geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der mutmaßliche Täter schuldunfähig ist. Der 21-Jährige soll zur Tatzeit psychisch erkrankt gewesen sein.
Das habe die Einschätzung eines Sachverständigen ergeben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag. Der Verdächtige sei dadurch möglicherweise schuldunfähig. Laut Sprecherin hat die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf ein Sicherungsverfahren gestellt - mit dem Ziel, dass der 21-Jährige in einer psychiatrischen Klinik untergebracht wird.
Verdächtiger seit der Tat in psychiatrischer Klinik
Zur Art der möglichen Erkrankung des Mannes machte die Behörde keine Angaben. Es handele sich um eine vorläufige Bewertung, so die Sprecherin. Das ausführliche Gutachten werde Gegenstand der Hauptverhandlung sein, die voraussichtlich im Mai beginnt. Der Verdächtige befindet sich laut Staatsanwaltschaft bereits seit der Tat Mitte November in einem psychiatrischen Krankenhaus. Ihm werden zwei Morde und eine gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Er soll zwei 45 Jahre alte Männer mit einer Stichwaffe tödlich verletzt haben, ein 49-Jähriger wurde leicht verletzt.
Zwei Angriffe binnen einer halben Stunde
Die beiden 45 Jahre alten Opfer waren an unterschiedlichen Orten getötet worden. Beide Angriffe hatten sich binnen etwa einer halben Stunde und nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt ereignet. Laut Polizei hatte der Verdächtige zunächst in einer Spielhalle in der Nordstadt auf einen Gast eingestochen. Der 45-Jährige starb trotz Reanimationsversuchen noch vor Ort, ein weiterer Mann wurde leicht verletzt. Laut Polizei hatte der 49-Jährige dem Opfer helfen wollen.
Zweiter Angriff vor Hotel - 45-Jähriger stirbt
Der zweite Angriff erfolgte laut Polizei nur etwa eine halbe Stunde später vor einem nahegelegenen Hotel. Ein 45-Jähriger wurde mit einer Stichwaffe angegriffen. Er starb später in einem Krankenhaus. Der mutmaßliche Angreifer war zunächst geflohen, wurde kurz darauf in der Nordstadt festgenommen.