Preisgekrönt: Nachwuchsdesigner Allen Zickert upcyclet Mode-Welt
Allen Zickert aus Hannover hat auf der Berliner Fashionweek den Nachhaltigkeits-Contest für Nachwuchsdesigner gewonnen. Mode liegt ihm im Blut - nicht nur wegen seiner Mutter.
So erfolgreich sein, wie die ganz großen Designer - davon träumen viele Modedesign-Studenten. Der 19-jährige Allen Zickert ist auf dem Weg, sich diesen Traum zu erfüllen. Er studiert im zweiten Semester in Hannover und wurde schon jetzt für seine Kreationen auf der Modewoche in Berlin ausgezeichnet.
Allen Zickert hat das Nähen von seiner Mutter gelernt
Knapp zwei Wochen hat der Student an seinem Gewinner-Outfit gearbeitet - und das Tag und Nacht: "Manchmal habe ich dann auch einfach zwischen den Nähmaschinen auf den Tischen in der Uni geschlafen, in der Zeit hat meine Mutter weiter genäht", erzählt der Student. Seine Mutter Irene Wigele Zickert ist immer an seiner Seite. Die 39-Jährige ist gelernte Maßschneiderin und wahnsinnig stolz auf ihren ältesten Sohn: "Schon als Kind hat er immer zugeschaut, wie ich gezeichnet und genäht habe. Irgendwann hat er mir dann beim Nähen geholfen. Er war immer dabei."
Arbeiten in der Bank war nichts für den Nachwuchsdesigner
Auch Allen Zickerts Großmutter saß schon immer gern an der Nähmaschine. Doch dass Allen die Mode zum Beruf macht, sah sie eher kritisch: "Meine Oma hat mir geraten zur Bank zu gehen und dort eine Ausbildung zu machen. Das habe ich auch versucht als ich 15 war. Aber das war absolut nichts für mich", sagt der Design-Student. Nach dem Fachabitur in Gestaltung beginnt er sein Studium an der Modeschule Fahmoda in Hannover.
Tüll färbt der 19-Jährige in der Dusche - nachhaltig
Der Erfolg bekräftigt seine Entscheidung: Das extravagante Design und die exakte Verarbeitung überzeugten die Jury des "We4 Fashion" Nachhaltigkeits-Contests von Zickerts Kleid. "Inspiriert hat mich die Nabib Wüste in Namibia. Die kahlen, schwarzen Bäume vor den Dünen aus Sand. Das Kleid sollte diese Farben haben." Knapp 70 Euro hat das Material für das Kleid gekostet: "Ich habe Blazer, Anzughosen und ein Hochzeitskleid in Second Hand-Läden gekauft. Den Tüll für den Rock habe ich in meiner Dusche mit Kaffee, Tee und Kurkuma gefärbt, damit der Stoff nicht ganz weiß ist", erzählt Allen.
Das Preisgeld von 3.000 Euro will der Hannoveraner in eine professionelle Industrie-Nähmaschine und in neue Stoffe investieren. Denn das nächste große Projekt steht schon an: Im Februar wird der Nachwuchsdesigner eine neue Kollektion in Berlin auf der Fashionweek vorstellen.